Die Preisbildung für die Jager erfolgt wöchentlich nach Angebot und Nachfrage. Dazu treffen sich am Dienstag an der Börse in Wil SG und Sursee LU jeweils Züchter, Mäster und Händler. Die Marktsituation wird diskutiert und eine Preistendenz wird festgelegt. Anschliessend wird unter der Leitung der Suisseporcs der Jagerpreis für die aktuelle Woche für die ganze Schweiz festgelegt.

Auch bei den Schlachtschweinen wird der Preis wöchentlich basierend auf Angebot und Nachfrage ausgehandelt. Die Preisverhandlungen werden zwischen den Vermarktern und Abnehmer jeweils am Donnerstag geführt. Der Preis wird jeweils für die kommende Woche festgelegt.

Gerne erinnern sich die Schweinezüchter ans Frühjahr 2020 zurück. Das Angebot im Jagermarkt war dank angepasster Produktion knapp und die Nachfrage war überdurchschnittlich hoch. Zwischendurch lag der Jagerpreis bei 9.50 Fr./kg. Ein solch hoher Erlös pro Jager konnte seit 2004 nicht mehr erzielt werden. Heute, 20 Monate später, sieht die Situation ganz anders aus. Die Produktion hat um rund 5 Prozent zugenommen und seit Ende Mai befindet sich der Jagerpreis im Sinkflug. Die Fachkommission Zucht der Suisseporcs ruft alle Züchter auf, die Belegungen dringend zu reduzieren, da der wirtschaftliche Schaden ansonsten nur noch grösser wird.

Bei den Schlachtschweinen sieht die Situation ähnlich aus. Das Angebot ist gross: Seit Wochen ist die Inlandproduktion mit über 50'000 Schlachtungen pro Woche überdurchschnittlich hoch. Der Preis konnte nur dank der guten Nachfrage auch im Herbst noch stabil gehalten werden. Seit Mitte Oktober übertrifft jedoch das Angebot die Nachfrage, weshalb aktuell zu viele Schlachtschweine auf dem Markt sind. Eine Anpassung der Gesamtproduktion nach unten ist für die zukünftige Sicherung des Einkommens unabdingbar.