«Ohne Phosphor ist die Kartoffelpflanze nicht in der Lage, die Energie aus der Photosynthese in Wachstum und Ertrag umzuwandeln.» Mit diesen Worten wandte sich Düngerberater Walter von Flüe von der Landor an die Kartoffelproduzenten.
Er tat dies Corona-bedingt via Livestream per Video und nicht physisch vor Ort. Die Fenaco hat ihre Wintervorträge zu den wichtigsten Ackerkulturen auf Video aufgenommen und stellt die jüngsten Erkenntnisse so den Landwirten zur Verfügung.
Phosphor-Mangel ist in der Kartoffel-Kultur nur schwer erkennbar
Zurück zu den Kartoffeln. Phosphor ist relevant für den Ertrag und doch ab und zu nur mangelhaft verfügbar. «Trockenheit sowie nasse und kalte Böden schränken die Verfügbarkeit ein», mahnt Walter von Flüe. Und ergänzt: «Auch Bodenverdichtungen, humuszehrende Fruchtfolgen oder ein zu hoher oder tiefer pH-Wert können limitierend sein.»
Dass die Kultur im Mangel ist, lässt sich nur sehr schwer erkennen. Es gibt keine typischen, von Auge sichtbaren Merkmale. Wer mit der Entwicklung seiner Kultur nicht zufrieden ist und es genau wissen will, muss eine Pflanzensaftanalyse durchführen.
Volldünger bietet gegenüber einem reinen Phosphor-Dünger Vorteile. Die Kartoffel hat ein schwaches Wurzelwerk, und der Phosphor muss direkt bei der Wurzel liegen, damit er aufgenommen werden kann. Mit einem Volldünger werden bis zu zehn Mal mehr phosphorhaltige Düngerkörner ausgebracht, was die Chance erhöht, dass der Pflanzennährstoff in der Nähe der Wurzeln zu liegen kommt.
Zwei ideale Einsatzzeitpunkte für Blattdünger bei Kartoffeln
Wer es verpasst hat, genug wasserlöslichen Phosphor zur Pflanzung zu geben und in die Dämme einzuarbeiten, muss später auf Blattdünger zurückgreifen. Dieser Einsatz ist sehr effizient, und es gibt zwei ideale Einsatz-Zeitpunkte:
- Bei Sorten mit eher schwachem Knollenansatz erfolgt die Blattdüngung idealerweise zu diesem Zeitpunkt, um die Anzahl Knollen positiv zu beeinflussen.
- Bei ansatzstarken Sorten macht es hingegen mehr Sinn, das Knollenwachstum zu fördern und die P-Blattdüngung erst später, wenn der Knollenansatz bereits abgeschlossen ist, über mehrere Gaben verteilt zu applizieren.