Seit Jahrzehnten wird die Schätzung der hängenden Kernobsternte mit der Bavendorfer Methode durchgeführt. Die Früchte werden auf Referenzbetrieben nach einem bestimmten System von Auge gezählt und das Durchschnitts-Gewicht gemessen. Die nationale Ernteschätzung wird unter anderem für die Preisbildung und die Bereitstellung der Lagerkapazitäten verwendet. Sie betrifft also jeden Produzenten. Neu soll nun mit einer App fürs Smartphone die zu erwartende Ernte geschätzt werden. Gestartet wird ein Feldversuch mit der PreApPear von der Firma Prognosix, parallel zur Bavensdorfer Methode.

Die neue App kann nebst der regionalen oder gesamtschweizerischen dem einzelnen Obstproduzenten eine betriebseigene Ernteschätzung ermöglichen. Nach Eingabe der Daten in die Prognosix-App kann jeder Produzent kostenlos die Ergebnisse seiner Schätzung nach Sorten und Parzellen einsehen. Die Weitergabe oder Nutzung der von den Nutzern eingegebenen Daten an Dritte ist explizit verboten.

Einfache Handhabung

Die Handhabung ist einfach: Mit zehn Fotos pro Sortenblock erstellt die Software eine Schätzung der hängenden Ernte bei Äpfeln und Birnen. Zuerst erfasst der Produzent die Sortenblöcke seiner Obstanlage auf dem Handy oder Tablet.

Ab Mitte Juli dann, idealerweise bei bedecktem Himmel, geht der Anwender durch die Reihen der Obstbäume und fotografiert in ausgewählten Reihen eine bestimmte Anzahl Bäume. Er überträgt die Bilder via Internet an die Softwarezentrale. Innerhalb von einer Woche bekommt der Produzent das Ergebnis der Auswertung der Fotos übermittelt und hat so seine betriebseigene Ernteschätzung vorliegen. Weitere Informationen erhalten Sie von Hubert Zufferey, Leitung Produktion beim Schweizer Obstverband.