Nicht alle Konsumenten sind so verwöhnt, wie ich es bin: Fleisch, Süsskartoffeln und Käse von den Redaktionskollegen und Gemüse von einem Landwirt, dessen Familie seit hundert Jahren mein Quartier beliefert. Und zum Gemüse-Kistchen gehört der Schwatz mit Fritz. Mit dem Gemüse kommt Landwirtschaftswissen und vielleicht etwas mehr Verständnis in die Stadt.

Dass Farmy, der Hofladen im Internet, läuft, das gönne ich den cleveren Gründern Roman Hartmann und Tobias Schubert und natürlich den Produzenten. Dank Farmy finden regionale Produkte eine Plattform in der ganzen Schweiz und erreichen Konsumenten, die wohl sonst bei den üblichen Verdächtigen einkaufen würden: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Wie gut die Preise für die Produzenten wirklich sind, lässt sich von aussen kaum beurteilen. Als Vergleichsgrösse dient der Alpinavera-Shop. Die Marge liegt dort zwischen 25 und 40 Prozent – statt den üblichen 50 bis 100 Prozent. Doch: Alpinavera ist klar weniger gewinnorientiert und viel kleiner.

Wer als Produzent gut verhandelt, wird höchstwahrscheinlich auch mit Farmy glücklich. Dass ein erfolgreicher Betrieb wie die Jucker Farm den ganzen Onlineshop an Farmy auslagert, stützt diese Annahme.