Der Faktencheck zur SwissCovid-App hat einen guten Grund: Landwirte können kein gesundheitliches Risiko eingehen. Betriebsführung und Mitarbeiter dürfen auf keinen Fall wegen dem Coronavirus ausfallen. Deshalb prüfen wir im aktuellen Faktencheck die Behauptungen über die offizielle Schweizer Corona-Warn-App, die nach einer Pilotphase im Juni 2020 freigeschaltet wird.

Die Behauptung: Mit der SwissCovid-App überwacht der Staat alle Schweizer

  • Mit der SwissCovid-App sollen die Schweizer ausspioniert werden.
  • Mit der SwissCovid-App überwacht der Staat die Schweizer während der Corona-Pandemie mit GPS in Echtzeit auf Schritt und Tritt.
  • Nach der Corona-Pandemie wird die SwissCovid-App zur Überwachung für alle Schweizer obligatorisch

Der Faktencheck: Die SwissCovid-App ist keine Überwachungs-Software

  • Die SwissCovid-App von EPFL Lausanne, ETH Zürich und dem Schweizer Technologie-Unternehmen Ubique kann jeder Schweizer freiwillig (!) auf sein Smartphone laden.
  • Die SwissCovid-App nutzt keineGPS-Technik und kann uns deshalb nicht orten.
  • Die SwissCovid-App sucht per Bluetooth nur nach anderen Smartphones, die in der Nähe sind (rund 2 Meter) und die App auch geladen haben.
  • Die SwissCovid-App weiss aber nicht, wie die Person gegenüber heisst. Unsere Daten bleiben immer auf unserem eigenen Smartphone.
  • 14 Tage nach dem Kontakt «vergisst» die SwissCovid-App, wem wir begegnet sind. Wenn unser Kontakt bis dann nicht erkrankt, passiert nichts.
  • Wenn aber unser Kontakt positiv auf Corona getestet wird, erhält er vom Kantonsarzt einen Code, den er freiwillig (!) in die SwissCovid-App eingeben kann.
  • Erst dann weist uns die SwissCovid-App auf eine mögliche Infektion hin. Wir wissen nicht, durch welchen Kontakt – aber wir können uns testen lassen – und von Risikopatienten fern halten, bis abgeklärt wurde, ob wir jetzt auch ansteckend sind.

Unsere Bewertung: Die Behauptungen zur SwissCovid-App sind komplett falsch

Die offizielle SwissCovid-App hat nichts zu tun mit Überwachungs-Apps, wie sie zum Beispiel in Asien eingesetzt werden. Der Unterschied:

Tracking-App (u.a. in asiatischen Staaten)

  • ermöglicht die Standortbestimmung und Überwachung in Echtzeit und/oder alarmiert den Benutzer teilweise sogar unter Angabe von Geschlecht und Alter des Infizierten, wenn man sich einer infizierten Person weniger als 100 Metern nähert.

Tracing-App (SwissCovid-App)

  • erfasst anonymisierte «Kontakte» zu anderen Geräten, um damit im Nachhinein möglicherweise infizierte Personen zu warnen.
  • Wir empfehlen deshalb die Schweizer SwissCovid-App für alle Mitarbeiter in den landwirtschaftlichen Betrieben.