Wenn beim Blick in die Buchten gewisse Auffälligkeiten wie Leerkauen, Stangen- oder Schwanzbeissen sowie «Wühlen» am Bauch beobachtet werden, dann kann die Ursache in der fehlenden oder unzureichenden Beschäftigung liegen. Eine gesundheitliche Ursache sollte immer ausgeschlossen werden. Bei Stress und Unterforderung zeigen die Tiere neben diesen Verhaltensstörungen auch Anfälligkeiten für Krankheiten und Leistungseinbrüche. Und dies hat finanzielle Folgen.

Schweine haben von Natur aus einen Such- und Wühltrieb, um ihre Nahrung zu finden. In der konventionellen Produktion ist dies vom Fressen entkoppelt. Damit dennoch das Grundbedürfnis Schnüffeln, Nagen, Beissen abgedeckt werden kann, sind geeignete Beschäftigungsmaterialien einzusetzen, welche kaubar, benagbar und/oder fressbar (nicht toxisch) sind. Ferkelbeisssterne sind in Kombination einzusetzen. Schweine müssen sich jederzeit mit Stroh, Raufutter oder gleichwertigem Material beschäftigen können (Art 44 TschV). Je nach Alterskategorie und Haltungssystem sind andere Vorrichtungen zu empfehlen. Gut bewährt haben sich Heubälle und Strohpresswürfel. Es sollte darauf geachtet werden, dass das Material frisch und von guter Qualität ist – weder eingestaubt noch verpilzt. Hinsichtlich der Hygiene sollte die Reinigung berücksichtigt werden, um einer Keimausbreitung vorzubeugen.

Als Ausblick: Im Strickhof-Schweinestall wird aktuell ein Projekt geplant, das die Effekte einer optimierten Beschäftigung auf Leistungsparameter, ökonomische Kennzahlen und Biosicherheit vergleicht.