Auf dem Rebberg von Landwirt Michael Frei in Unterstammheim ZH hat man den besten Ausblick auf die ländlich geprägte Landschaft, das flache Ackerland und – zahlreiche Rebberge. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass der unternehmerische Junglandwirt auch auf Lohnarbeiten im Rebbau setzt. «Die Arbeit gefällt mir», sagt Frei. Das glaubt man ihm sofort, wenn man ihm bei der Arbeit zwischen den Reben zuschaut.

 

 

Der Rebbau und die Lohnarbeiten sind nur zwei von vielen Betriebszweigen. Die Liste ist umfangreich: Weizen, Zuckerrüben, Sonnenblumen, Bohnen, Erbsen, Essiggurken, Mutterkühe, Futterbau und noch etwas Direktvermarkung von Fleisch und Honig. Wäre es nicht besser, auf die Betriebszweige zu setzten, welche am rentabelsten sind? «Ich habe mir die Frage mehrmals und sehr gründlich gestellt, ob ich den Betrieb spezialisieren soll», sagt Frei. Für den Junglandwirt ist heute klar, dass sein breit abgestützter Betrieb für ihn genau das Richtige ist. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Betriebsleiter hat der Junglandwirt den Betrieb, der damals noch seinem Vater gehörte, mit einer Vollkostenrechnung zahlenmässig förmlich ausgebeint. Mit dem damaligen Programm PresCo (heute AgriCo) hat der Landwirt die Vollkosten fast aller Betriebszweige berechnet. Weiss er denn nun, welchen Stundenlohn er hat, wenn sich um den Betriebszweig «Mutterkühe» kümmert? Frei lacht: «Also auf den Franken genau habe ich es nicht im Kopf, aber ich weiss, dass er im grünen Bereich liegt».