In den Rübenfeldern ist aktuell das Schadbild des Rübenrüsslers deutlich zu erkennen. Am stärksten von den Schäden betroffen sind die Westschweiz und das Mittelland.

Gefahr von Fäulnis

Der Rüsselkäfer fliegt im Mai in die Rübenparzelle ein und legt seine Eier in den Blattstiel der Rübenpflanze. Die Einstichstellen sind schwarz verfärbt und von Auge gut sichtbar. Aus den Eiern schlüpfen die Larven des Rübenrüsslers. Sie verursachen den Hauptschaden an der Kultur und fressen sich durch die Blattstiele Richtung Rübenkopf. Ob die Larven lediglich im Stiel bleiben oder sich auch in den Rübenkörper hineinbohren, hängt zum einen von der Höhe der Eiablage und zum anderen vom Zustand des Blattwerks ab. Stehen die Rübenblätter voll im Saft, findet die Larve meistens genügend Nahrung in den Stängeln und verlässt die Rübenpflanze, ohne Schäden am Rübenkörper zu verursachen. Der Frassschaden der Larven ist in diesem Fall weitestgehend vernachlässigbar.

Wird der Rübenkopf angebohrt, besteht das Risiko, dass sich Fäulniserreger Eintritt in den Rübenkopf verschaffen können. Es beginnen jedoch nicht zwingend alle Rüben mit Bohrlöchern zu faulen. Auch die Witterung trägt ihren Teil dazu bei. Das Eindämmen der Rüsselkäferlarven mit Insektiziden ist zum jetzigen Zeitpunkt weder erfolgreich noch erlaubt.

SBR-Monitoring läuft

Die SBR-Krankheit (Syndrome Basses Richesses) beschäftigt die Zuckerrübenbranche bereits seit mehreren Jahren, da sie deutliche Einbussen beim Zuckergehalt verursacht. Übertragen wird die Krankheit durch Glasflügelzikaden, insbesondere durch die Schilfglasflügelzikade. Zur Erfassung des Zikadeneinflugs hat die Fachstelle ein breit angelegtes Monitoring durchgeführt. Im Labor werden die gefangenen Insekten nun auf das SBR-Bakterium untersucht. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass im Kanton Schaffhausen der mit Abstand höchste Zikadendruck festgestellt wurde.

Auch in den Kantonen Aargau und Zürich wurden Glasflügelzikaden vermehrt mittels Klebefallen gefangen. Ob diese tatsächlich mit dem Krankheitserreger beladen sind, wird sich erst nach der Laboranalyse klären lassen. Da die Schilfglasflügelzikade für ihren Lebenszyklus nach der Zuckerrübe zwingend eine Winterkultur benötigt, empfiehlt die Fachstelle bereits jetzt, in den betroffenen Regionen eine breitflächige Anpassung der Fruchtfolge in Betracht zu ziehen. Insbesondere sollte auf Winterkulturen, allen voran auf Wintergetreide nach Zuckerrüben, möglichst verzichtet werden.

Nach Getreide kalken

Auch wenn die Rübensaison 2025 noch lange nicht abgeschlossen ist, kann bereits jetzt mit den Vorbereitungen für das nächste Rübenjahr begonnen werden. Besonders nach der Getreideernte bietet sich das zurückgebliebene Stoppelfeld gut für das Ausbringen von Kalk an. Eine sinnvolle Möglichkeit ist der Einsatz von Ricokalk, einem Nebenprodukt aus der Rübenverarbeitung. Dieser hebt nicht nur den pH-Wert, sondern bringt auch einen gewissen Düngeeffekt mit sich, da er kleinere Mengen an Phosphor, Magnesium, Stickstoff und Schwefel enthält.

Für Zuckerrüben ist ein neutraler pH-Wert im Bereich von 6.8 bis 7.2 optimal. Auf schwach sauren Böden genügt zur Erhaltung eine Gabe von 5 Tonnen Ricokalk pro Hektare alle vier bis fünf Jahre. Bei stärkerer Versauerung des Bodens wird empfohlen, 12 bis 15 Tonnen Ricokalk pro Hektare auszubringen, bis der gewünschte pH-Wert erreicht ist. Der ausgebrachte Kalk kann anschliessend im Zuge der Grubberarbeit in den Boden eingemischt werden.