Eine sorgfältige Bodenbearbeitung bleibt die Grundlage für eine erfolgreiche Kulturführung 2026. Wichtig ist, bereits jetzt einen soliden Grundstein zu legen. Eine saubere und zweckmässige Bearbeitung des Bodens unter optimalen Bedingungen, kombiniert mit einer passenden Zwischenkultur, ist zwingend.
Die aktuelle Hitzeperiode beeinflusst das Wachstum spürbar. Während der Osten der Schweiz in den letzten Wochen ausreichend Regen erhalten hat, sind die Bedingungen im Mittelland und im Westen kritisch. In diesen Regionen zeigen sich bereits erste Stresssymptome an den Beständen. Eine gleichmässige Wasserversorgung bleibt daher in den kommenden Wochen ein entscheidender Faktor für die Entwicklung der Rüben.
Käfer frisst Blattwerk kahl
Beim Rübenschnellkäfer ist derzeit die zweite Generation im Feld, welche sich vor allem am Blattwerk ernähren und es teilweise fast kahl fressen. Die Bestände sind schweizweit betroffen, mit dem Schwerpunkt Westschweiz und Seeland/Aaretal.[IMG 2]
Die Larven der ersten Generation sind vielerorts schon wieder aus dem Kopf ausgeflogen und haben Schäden hinterlassen. Die Verzweiflung vielerorts ist mehr als verständlich. Da keine zugelassenen Bekämpfungsmassnahmen bestehen, appellieren wir an die Produzenten, aktuell keine Eingriffe vorzunehmen. Vergangene Woche fand ein konstruktiver Austausch mit dem Bundesamt für Landwirtschaft statt. Die Fachstelle erhofft sich, gemeinsam mit der Politik und den zuständigen Ämtern Lösungen für das kommende Anbaujahr zu erarbeiten.
Geringer Schaden geschätzt
Beim Erdfloh sind typische kleine Frasslöcher der zweiten Generation am Blattwerk sichtbar. Der Schaden wird derzeit als gering eingeschätzt und rechtfertigt keine Bekämpfungsmassnahmen. Dennoch ist es wichtig, dass allfällige Ausbreitungen beobachtet und im Notfall gemeldet werden.
Das laufende Monitoring zeigt ein landesweites Auftreten: Alle Kantone haben positive Proben bei Klebefallen. Das Monitoring mit Schwerpunkt im Osten zeigt; es ist nicht nur die Zikade da, sondern auch die Krankheit SBR. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung einer konsequenten Beobachtung und strenger Hygienemassnahmen in der Fruchtfolge, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Weitere Details folgen in späteren Publikationen.
Das wäre problematisch
Der Druck durch Cercospora wird aktuell als moderat eingeschätzt. Dennoch gilt es, die Spritzintervalle beizubehalten und weitere Fungizid-Applikationen durchzuführen. Ein schöner Herbst könnte zu einer späten Ausbreitung führen, was unter den aktuellen Bedingungen problematisch wäre.
Sechs Wochen vorher stoppen
Um Rückstände in den Schnitzeln zu vermeiden, dürfen Zuckerrüben maximal bis sechs Wochen vor dem Erntetermin mit Fungiziden behandelt werden. Liegt der Abstand unter sechs Wochen, kann oder muss auf eine Applikation verzichtet werden. Wer spät liefert, kann den Rhythmus der Rüben 2025 beibehalten und je nach Lage eine vierte Applikation in Betracht ziehen.