Simon Bracher aus Alchenstorf BE ist ein Landwirt in den Fünfzigern. Irgendwann hatte er einfach genug davon, mit allen technischen Mitteln immer noch höhere Erträge aus seinen Böden herauszuholen.

«Ich will mit der Natur arbeiten, nicht gegen sie. Wir haben eine Verantwortung als Landwirte, was und wie wir produzieren. Die nächste Generation wird uns zur Rechenschaft ziehen, was wir ihr hinterlassen.»

«Wir brauchen gute Erträge, aber ich will sie nachhaltig produzieren, ohne Schäden an Boden und Natur. Zudem bringt eine intakte Natur sehr viel Goodwill gegenüber der Landwirtschaft.»

2013 strukturierte Simon Bracher seinen gemischtwirtschaftlichen Betrieb um. Die Nahrungsmittelproduktion betreibt er heute biologisch.

Aber es ist ihm eine besondere Freude, eine möglichst hohe Artenvielfalt auf seinem Betrieb zu erreichen – und er erhält auch viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

Einmal holte sich Bracher sogar Heu von einer Orchideen-Wiese für die Direktbegrünung einer Fläche, um wieder Arten einzubringen, die im Berner Mittelland kaum mehr vorhanden sind.

Die Wegränder hält Simon Bracher mager und mäht sie spät. Die mageren Flächen nutzt er bewusst als extensives Dauergrünland. Ein halbes Dutzend Bläulings-Arten (Tagfalter) tummeln sich nun wieder auf seinen Wiesen.