Schwupps – und schon ist das teure Smartphone aus der Hand gefallen und garantiert am dümmsten Ort gelandet, den man sich vorstellen kann: In der Tränke, im Mist oder unter dem Traktor. Und natürlich ist das Smartphone dann kaputt.
Ganz anders die sogenannten Rugged Smartphones. Diese staubdichten und wasserdichten Smartphones waren aber noch vor wenigen Jahren extrem selten, extrem klobig und extrem teuer. Doch das änderte sich 2016, als das erste CAT-Smartphone auf den Markt kamen.
CAT-Smartphones sind ein Lizenzprodukt des US-amerikanischen Baumaschinenherstellers Caterpillar. Produziert werden sie von der britischen Bullitt Group.
«Das CAT S52 ist schlank im Design, trotzdem meistert es die härtesten Bedingungen» stand im Brief, mit dem wir das Rugged Smartphone zum Test bekommen haben. Das haben unser Pflanzenbau-Redaktor und der Chefredaktor im harten Alltag auf dem Bauernhof und bei Bergtouren getestet.
CAT S52 im Test: Elegantes Design mit robuster «Elefantenhaut»
Nur 10 Millimeter dünn und 210 Gramm leicht ist das CAT S52 Smartphone. Das iPhone 8 Plus des Chefredaktors ist fast gleich gross, gleich leicht und nur 2 Millimeter dünner. Ohne Schutzmassnahmen!
Das Gehäuse des CAT S52, die metallischen Funktionstasten und wasserdichten Netzanschlüsse werden von einem hochwertigen Alu-Rahmen geschützt, der an das iPhone erinnert. Die gummierte Rückseite aus thermoplastischem Polyurethan TPU ist rutschfest und strapazierfähig.
Das Display ist vollständig durch kratzfestes und rissbeständiges Gorilla-Glas geschützt (ein dünnes, chemisch vorgespanntes Glas).
Damit erreicht das CAT S52 locker die Schutzart IP68 (staubdicht und Schutz gegen dauerndes Untertauchen) und die US-amerikanische Militärnorm MIL-STD-810G (geschützt gegen Geschützfeuer-Schock, Brand-Schock und explosive Atmosphäre).
Gemäss Hersteller ist es bis zu einer Höhe von 1,8 Meter auf Beton sturzfest. Das haben unsere beiden Tester bleiben lassen.
Dafür schaffte es der Chefredaktor, das CAT S52 im Schafloch (einer 800 m langen Höhle im Berner Oberland) aus Hüfthöhe auf scharfkantige Kalksteinblöcke fallen zu lassen. Das hätte sein iPhone nicht überstanden. Und auf dem Hof des Pflanzenbau-Redaktors überstand das CAT S52 zwei «Abstürze».
CAT S52 im Test: Sogar mit Handschuhen bedienbar
Das CAT S52 hat einen «Handschuhmodus», bei dem man nur etwas fester drücken und Wischgesten bewusster ausführen muss.
«Computer Bild» hat das CAT S52 im Härtetest zwölf Stunden bei -20 Grad in eine Kühlkammer gesteckt. Andere Smartphones schalten sich schon ab 0 Grad Celsius aus, weil die Flüssigkristalle im Akku einfrieren. Das CAT S52 schaltete sich zwar aus – liess sich aber wieder einschalten und in der Eiskälte weiterhin bedienen.
Bei unseren Tests überstand das CAT S52 einige Regenschauer und landete einmal auch im Mist. Die anschliessende Reinigung mit Wasser und Seife haben ihm nicht zugesetzt.
CAT S52 im Test: Display und Kamera lassen sich sehen
Das Display des CAT S52 dürfte bei der Arbeit in Stall und Feld etwas heller sein. Dafür ist der Bildschirm kontraststark und hat kräftigere Farben als andere Outdoor-Smartphones.
Die 12-Megapixel-Kamera macht für ein robustes Handy gute Bilder. Hinter unseren Fotos vermuteten jedenfalls alle Betrachter eine «grosse» Kamera – und kein Rugged Smartphone.
Cat S52 im Test: Mit UKW-Radio, Taschenlampe und Power-Akku
Bei der Ausstattung zeigt sich die wahre Stärke des CAT S52. Für ein Rugged Smartphone, das 440 Franken kostet, sind 64 GB Speicher ein guter Wert. Schliesslich muss man die Schutzmassnahmen mit einpreisen.
Dazu hat das Gerät Dual-SIM für zwei SIM-Karten, 3,5 mm-Klinkenanschluss, USB-C, Bluetooth 5.0, Fingerabdruck-Sensor und Gesichtserkennung sowie NFC für Bezahldienste.
Mit dem CAT S52 kann man auch UKW-Radio hören. Einfach Kopfhörer einstöpseln und los gehts.
Der 3100 mAh-Akku hält bei normaler Nutzung von Apps, Kamera und Internet eineinhalb bis zwei Tage. Das Aufladen dauert dann zweieinhalb Stunden, wobei das Smartphone nach einer halben Stunde Laden bereits zu 35 Prozent aufgeladen ist.
Praktisch ist der Akku mit Ladefunktion für andere Geräte und die integrierte Taschenlampe. Letztere erwies sich für ungeplante Arbeiten in «dunklen Ecken» rund um Hof und Stall oder in der Dämmerung als sehr praktisch.
Unser Fazit nach vier Wochen: Das CAT S52 hält, was es als Rugged Smartphone verspricht. Und aller Funktionalität zum Trotz ist es ein schönes Gerät. Ein wenig Ästhetik muss auch auf dem Bauernhof sein.
Das Rugged Smartphone CAT S52
Speziell geschützte Mobiltelefone werden als Rugged Smartphones (rugged = robust) bezeichnet. Wirklich gut geschützte Geräte haben stosssichere Gehäuse mit Schutzart IP68 und sind staub- und wasserdicht nach der US-amerikanischen Militärnorm MIL-STD-810G.
Rugged Smartphones eignen sich ohne zusätzliche Schutzhüllen für den Ausseneinsatz, auf Baustellen genauso wie auf dem Landwirtschaftsbetrieb.
Zum Beispiel das von uns getestete CAT S52 Smartphone mit der IP-Zertifizierung IP68 und der Militärnorm MIL-STD-810G. Es kostet rund 440 Franken.
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