Die Kirschenernte ist dieses Jahr vielerorts buchstäblich ins Wasser gefallen. Was nicht erfroren ist, platzte und/oder faulte bei der nassen Witterung oder wurde von den Vögeln gefressen. Dass trotz des feuchten, kühlen Wetters wenig Befall durch Kirschessigfliegen beobachtet wurde, ist dabei kein Trost.

Nicht viel besser sieht es bei den Zwetschen aus. Für 2021 erwartet der Schweizer Obstverband SOV eine Gesamternte von rund 1990 Tonnen, das entspricht 45 % der Vorjahresernte. Spätfrost, Schlechte Befruchtungsverhältnisse, Hagel und auch die allzu ergiebigen Niederschläge hinterliessen ihre Spuren. Umso mehr erstaunt die Ernteschätzung für das Kernobst.

Die Prognose des SOV für die Tafelapfelernte 2021 liegt bei 120'091 t, also minus 1 %, die Tafelbirnenernte bei 18'643 t, minus 21% gegenüber dem Vorjahr.Nur bei den Birnen die Behangs-Dichte also durchwegs schlechter als im Vorjahr. Speziell bei Williams ist die Schätzung sehr niedrig.

Bei Äpfeln ergibt sich ein nahezu identischer Ertrag zum Vorjahr, die Behangs-Dichte ist leicht höher, die Fruchtgrössen etwas kleiner. Die Sortenunterschiede sind aber beträchtlich. Boskoop, Diwa, Elstar, Gravensteiner, Idared, und Topaz haben wenig Behang. Vergleichsweise gut tragen die Sorten Braeburn, Gala, Golden Delicious und auch Cripps Pink.

Beim Mostobst schaut es wieder anders aus. Vor allem bei den Hochstämmen ist der witterungsbedingte Ausfall recht gross. Witterung und Krankheiten haben den Bäumen stark zugesetzt. Obwohl der eine oder andere Tafelapfel mit Hagel- oder Frostschaden in diesen Kanal fliessen wird, werden die Früchte in der bäuerlichen Obstverarbeitung fehlen. Da die Lager mit Konzentrat aus den letzten beiden Grossernten noch voll sind, ist im Gross-Handel jedoch kein Versorgungsengpass zu erwarten.