Weil der Hanf (Cannabis sativa L.) zu Cannabis-Produkten wie Haschisch (Harz der weiblichen Cannabis-Pflanze) und Marihuana (Blüten der weiblichen Cannabis-Pflanze) verarbeitet werden kann, war Hanf im 20. Jahrhundert lange verpönt.

Ab 1985 entstand aber ein regelrechter Hanf-Boom. Weltweit wurde eine Normalisierung der gesetzlichen Lage oder sogar eine vollständige Legalisierung angestrebt. Das weltweit wachsende Engagement und der damit wachsende politische Druck führten dazu, dass man sich auf europäischer Ebene mit Hanf-Anbau beschäftigte und dass heute in der EU 52 Nutzhanf-Sorten zum Anbau erlaubt sind.

Hanf ist im Anbau problemlos und benötigt keine Herbizide

Hanf ist als nachwachsender Rohstoff wegen seiner problemlosen Zucht und vollständigen Nutzbarkeit beliebt. Es werden keinerlei Herbizide benötigt, weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten, so dass mögliches Unkraut kein Licht erhält.

Ausserdem ist der Hanf sehr schädlingsresistent und pflegeleicht. Hanf produziert mehr Biomasse als jede andere heimische Nutzpflanze. In der Wirtschaft ist Hanf vielseitig einsetzbar und wird wegen seiner hohen Haltbarkeit, Umweltverträglichkeit und niedrigen Energiebilanz geschätzt.

Der landwirtschaftliche Anbau von Hanf nimmt deshalb seit Anfang der 1990er-Jahre kontinuierlich zu. Trotzdem liegt die Produktion in Europa weit hinter der Nachfrage zurück.

Pflanzenteile vom Hanf und was daraus produziert wird

  • Hanfsamen enthalten Proteine, Kohlenhydrate und Fette sowie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien.
  • Das aus den Hanfnüssen gewonnene Hanföl enthält mehr als 90 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter die seltene Omega-3-Fettsäure Alpha-
Linolensäure.
  • Hanf ist aber auch Rauschmittel. Die harzhaltigen Blütentrauben und Blätter werden als Marihuana getrocknet, das Harz zu Haschisch extrahiert.

Das Tal Schanfigg in Graubünden ist sogar nach dem Hanf (Cannabis) benannt

Schon zur Römer-Zeit wurde zum Beispiel im bündnerischen Schanfigg (zwischen Chur und Arosa) Cannabis angebaut – und geraucht.

Aus dem lateinischen «Scanabico» wurde im Laufe der Jahrhunderte das Wort Schanfigg. Unsere Vorfahren konnten aber offenbar besser mit dem Rauschmittel Hanf umgehen als die Drogen-Konsumenten der Neuzeit.