Nach anfänglicher Euphorie glaubte im Juni – bei anhaltender Hitze und Trockenheit – niemand mehr so richtig an überdurchschnittliche Kartoffelerträge. Die Ertragserhebungen im August brachten jedoch erfreuliche Ergebnisse. Die Erträge lagen in den über 1000 bonitierten Parzellen 15 bis 20 % höher als in den Vorjahren. Auch die Qualitäten erwiesen sich als gut. Ebenfalls zeigte sich, dass die mittleren Stärkegehalte in Veredelungskartoffeln mit 14,5 % rund einen Prozentpunkt tiefer als im Vorjahr ausfallen werden.

Die meisten Kartoffelfelder konnten im Oktober bei guten Bedingungen geerntet werden. Anders als in den Vorjahren, mit regional unterschiedlichen und oft unterdurchschnittlichen Erträgen, meldeten die Produzenten vom Bodensee bis zum Genfersee erfreuliche Erträge. Schneller als erwartet füllten sich die Lagerhallen. Paloxen wurden zu Mangelware. Zwangsläufig musste sich die Kartoffelbranche die Frage stellen, ob Lagerkapazität und Infrastruktur in der Schweiz für gute Ernten ausreichen.

Nun, da der grösste Teil der Ernte am Trockenen ist, gilt es, die Schweizer Ware bestmöglich zu vermarkten und den Anbau im kommenden Jahr mit den Lagerbeständen der Ernte 2025 abzustimmen. In den meisten Segmenten kann mit einer Vollversorgung gerechnet werden. Insbesondere der Frühanbau dürfte 2026 etwas weniger Bedeutung haben als in den Vorjahren. In Anbetracht des Angebotes auf dem Schweizer (und dem europäischen) Kartoffelmarkt erwartet die VSKP zudem, dass der Detailhandel nächsten Frühling auf den Import von ägyptischen Frühkartoffeln verzichtet.