Wirkung

Der Rübsenstreifen blüht deutlich früher als der Raps und lenkt die Schädlinge ab. Somit werden die Rapsglanzkäfer von den Blüten angezogen und ernähren sich vor allem von den Pollen im Rübsenstreifen. Dadurch kann der Schaden im Raps vermindert werden.

Zu beachten

Sobald der Raps blüht, muss der Rübsenstreifen gemulcht werden. Sonst kann es zu unerwünschter Kreuzbestäubung kommen.

Vorteile

  • Wenn nach dem Rübsenstreifen ein Nützlingsstreifen gesät wird, kann dieser als Ökoelement angemeldet und auch für IP-Suisse-Zuckerrüben oder Kartoffeln angerechnet werden. Direktzahlungen für Nützlingsstreifen: Fr. 3300.–/ha.
  • Der Rübsenstreifen kann auch kombiniert werden mit anderen Massnahmen, zum Beispiel mit Surround, damit das Bundesprogramm «Verzicht auf Pflanzenschutzmittel» erfüllt werden kann.
  • Die beste Wirkung wird erzielt, wenn Rübsenstreifen bei Parzellen in der Nähe von Waldrändern oder Hecken gesät werden. Denn von dort her fliegen die Rapsglanzkäfer in die Felder ein.
  • Nützlingsschonend/Nützlingsfördernd.

Herausforderungen

  • Rübsenstreifen sind schlecht kombinierbar mit frühen Rapssorten. Dann kann es sein, dass der Raps fast gleichzeitig blüht wie der Rübsenstreifen. Somit wird kein Ablenkungseffekt mehr erzielt.
  • Wenn die Temperaturen für den Glanzkäfer genügend warm, aber für den Blühbeginn der Rübse noch zu kalt sind, kann es sein, dass der Rübsenstreifen erst nach dem ersten Einflug des Rapsglanzkäfers blüht. Trotzdem wird der Glanzkäfer von den hellgrünen Knospen der Rübsen angelockt und vom Raps abgelenkt.
  • Etwas mehr Aufwand, weil der Rübsenstreifen gemulcht und anschliessend ein Nützlings- oder Grasstreifen angesät werden muss.
  • Für eine optimale Bekämpfung des Rapsglanzkäfers sollte der Rübsenstreifen mit Insektizid behandelt werden. Dann würden die Käfer im Streifen abgetötet werden und es wäre möglicherweise nicht mehr nötig, den restlichen Raps zu spritzen. Jedoch sind die Parzellen in der Schweiz oft zu klein, dass sich eine Durchfahrt extra nur für den Rübsenstreifen wirtschaftlich lohnen würde.
  • Nachteil: Der Rübsenstreifen kann nicht geerntet werden.

Variante früh blühende Rapssorte

Anstelle eines Rübsenstreifens könnte man auch eine früh blühende Rapssorte streifenförmig ansäen, zum Beispiel die Sorte Alicia oder Troubadour.

Der Vorteil ist, dass diese mit dem anderen Raps zusammen gedroschen werden kann. Der Nachteil ist, dass dies nur bei klassischem Raps funktioniert. Beim Holl-Raps gibt es einerseits keine früh blühenden Sorten und andererseits kann es zu un-erwünschten Kreuzbestäubungen kommen, wenn ein Streifen klassischer Raps neben Holl-Raps angesät wird.

Anstatt die früh blühende Raps-sorte in Streifen anzusäen, kann diese auch gleich ins Saatgut der Hauptkultur eingemischt werden. Dann blühen im ganzen Feld einzelne Rapspflanzen früher und ziehen so den Rapsglanzkäfer an. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass die Massnahme gleich in einem Arbeitsgang mit der Hauptkultur zusammen angesät werden kann. Aber auch das funktioniert nur mit klassischem Raps.

Verfahrenskosten

  • Anbau Rübsenstreifen
  • Mulchen
  • Anbau Nützlings- oder Grasstreifen
  • Minderertrag, weil die Fläche mit Rübsenstreifen nicht geerntet werden kann