Schädlingsbedingt hatte der Raps diesen Herbst keinen einfachen Start. Der Erdfloh hat mit dem Wegfall der neonicotinoiden Beizung an Bedeutung gewonnen. Der etwa einen halben Zentimeter grosse Käfer ist diesen Herbst vor allem ab der zweiten Septemberwoche in die Rapsbestände eingeflogen. Die zwischenzeitlich warmen Tage mit Höchsttemperaturen von über 25 Grad erlaubten eine hohe Frassaktivität. Eine unter wüchsigen Bedingungen auflaufende Rapspflanze kann durchaus mit dem Erdfloh zurechtkommen und es sollte nicht übereilt ein Insektizideinsatz eingeplant werden.

Dieses Jahr sind allerdings mehrere Faktoren zusammengekommen. Durch die Niederschläge nach der Aussaat sind Vorauflaufherbizide tiefer in den Boden gelangt, wo sie den Raps im Wachstum bremsen konnten. Solch feuchte Witterungen gehen ausserdem naturgemäss mit einer hohen Aktivität von Schnecken einher. Fliegt der Erdfloh in solche Bestände ein, so wiegt der Verlust an Blattmasse in frühen Entwicklungsstadien umso schwerer. Dann ist eine Behandlung zum Schutz der Kultur gerechtfertigt und auch nötig.

Ab der zweiten Oktoberhälfte waren in den Rapsstängeln Einstiche zu sehen und Larven des Erdflohs zu finden. Durch die Bohrgänge der Larven kann Wasser eindringen, was zu Frostrissen führt. Ausserdem werden Phoma-Infektionen begünstigt. Bei einem Frass bis zum Vegetationskegel droht der Verlust des ertragsträchtigen Haupttriebs.

Da die zur Verfügung stehenden Insektizide alle eine Frass- und Kontaktwirkung haben, muss die Larve zum richtigen Zeitpunkt erwischt werden. Dies ist in früheren Stadien der Fall, da sich die Larve dort noch nach aussen frisst.