Vergrämen kennt man im Zusammenhang mit Mähen vor allem für Rehe. Aber es könnte auch ein Ansatz zur Schonung von Insekten sein. Forschende der beiden deutschen Universitäten Tübingen und Hohenheim haben im Projekt «Insektmow» herausgefunden: Besonders effektiv ist es, die Sechsbeiner aus dem Gefahrenbereich wegzublasen.

Über drei Jahre hat das Forscherteam verschiedene Varianten bei unterschiedlichen Fahrgeschwindigkeiten getestet. Neben einem Laubbläser mit einer Kapazität von 240 m3/min waren eine lange Stange mit Metallzinken nach unten (beides vorne am Traktor befestigt) sowie eine Installation mit einem Blachenstück einen Meter vor dem Heckmähwerk im Einsatz. Nur das Gebläse erwies sich bei allen sieben untersuchten Insektengruppen und auch noch bei einer Geschwindigkeit von 12 km/h als wirksam.

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Beim langsamen Mähen (5 km/h) bewährte sich die Gerätschaft mit Blache ebenfalls. Die Metallstange mit Zinken war weniger wirkungsvoll als der Bläser, aber weniger abhängig von der Geschwindigkeit als die Blache.

So oder so empfehlen die Studienautoren, insektenfreundliche Mähpraktiken mit dem Stehenlassen von Rückzugsstreifen zu kombinieren. Zumal die weiteren Schritte bis zum fertigen Heu – Zetten, Schwaden, Bergen – weitere Insektenverluste mit sich bringen dürften.