Betriebsspiegel Familie Zahnd

Nadine und Christian Zahnd, Niederönz BE, 2 Kinder

Milchkühe: 24, TMR Fütterung
LN: 29 ha
Kulturen: Getreide 6,5 ha, Mais 5 ha, Kartoffeln 5,5 ha, Futterbau 5,5 ha, Weide 3 ha, Ökofläche 3,5 ha, Zwischenfutter 3 ha
Weitere Betriebszweige: Mähdreschen, Feldhäcksler, Grüngutabfuhr, Waldspielgruppe
Mitarbeiter: Betriebsleiterehepaar, Mitarbeit Vater

Christian Zahnd führt in Niederönz BE einen vielfältigen Betrieb mit Milchkühen, Acker- und Futterbau. Alle Erntearbeiten erledigt er selbst. Für das Kartoffelroden mietet er eine Maschine hinzu.

Mit einem weiteren Betrieb hat er 2020 in die Transportkapazität investiert. Mit einem Anhängergespann transportiert er jährlich 250 Tonnen Kartoffeln nach Langenthal BE.

Auf dem Betrieb fallen jährlich rund 1100 Traktorstunden an. Diese verteilten sich bisher auf einen 10-jährigen Claas Arion 430 mit 130 PS und einen Same mit 65 PS und 9000 Betriebsstunden. Dieser wurde vor allem beim Pflanzenschutz eingesetzt und am Kartoffelroder.

«Der Zweittraktor wurde immer mehr belastet. Ich suchte einen Traktor, der leistungsmässig die Lücke zwischen den vorhandenen Traktoren füllen konnte. Bei einer Testfahrt mit dem Claas Arion 410 schätzte ich die Wendigkeit und spürte den spritzigen Motor von FPT.»

Ein Traktor «zu viel» auf dem Hof kann sich lohnen

Christian Zahnd wollte eigentlich den alten Pflegeschlepper verkaufen, entschied sich jedoch rasch, diesen zu behalten. «Der Traktor hätte keinen anständigen Preis mehr gebracht, so dass ich ihn genauso gut behalten konnte.» Vom dritten Traktor profitiert Christian Zahnd heute. Mit dem alten Same macht er weiterhin den Pflanzenschutz, hat ihn jedoch von Grünland- und Erntearbeiten befreit. «Vielleicht bin ich jetzt übermechanisiert», sagt Christian Zahnd und schmunzelt.

Aber die Sache hat auch einen wirtschaftlichen Hintergrund. Zahnd muss jetzt die Feldspritze nicht mehr dauernd umhängen. Und vor allem brauchte er für den neuen Claas Arion 410 keine Pflegebereifung zu kaufen. Den alten Traktor mit den schmalen Pflegereifen setzt er für den Pflanzenschutz ein. Den neuen Arion mit den Breitreifen verwendet er für Futterbauarbeiten.

Bei einem neuen Traktor stellt sich immer die Frage, wie dieser ausgestattet sein soll. Christian Zahnd nutzte die Aktion «Swiss+ Edition 2021» der Serco Landtechnik.

Dabei kamen jedoch noch einige Optionen hinzu, wie beispielsweise ein drittes Hydraulik-Steuergerät, eine Vorderachs-Federung oder die Fronthydraulik. Allerdings verzichtete er auf eine Front-Zapfwelle oder auf Frontlader-Konsolen. Das Front-Mähwerk setzt Zahnd am grossen Arion 430 ein, wie auch den Frontlader, den er als Umschlaggerät für diverse Arbeiten auf dem Betrieb einsetzt. «Wenn es nötig sein sollte, kann man die Ausrüstung später nachrüsten.»

Viel Spielraum bei der Zuladung bei Zahnds Claas Arion 410

Ohne diese Anbauteile bringt der Traktor weniger Gewicht auf die Waage. Mit der aktuellen Ausstattung wiegt der Claas 5040 Kilogramm. Das stolze Gesamtgewicht von 8500 Kilogramm erlaubt deshalb viel Spielraum bei der Zuladung. Der Traktor kann an der Kugelkupplung eine Stützlast von 3000 Kilogramm aufnehmen. Zusammen mit einem Frontgewicht kann der Traktor so legal einen Tandemanhänger mit 21 Tonnen Gesamtgewicht anhängen (3 Tonnen Stützlast und 18 Tonnen auf der Tandemachse). Es kann noch ein zusätzlicher Anhänger gekoppelt werden.

Berücksichtigt man die 8500 Kilogramm als Adhäsionsgewicht, welches mindestens 22 Prozent des Gesamtbetriebsgewicht betragen muss, ist ein Gesamtgewicht von 38,6 Tonnen erlaubt.

Das lässt sich jedoch nicht auf jeden Arion 410 genau gleich anwenden. «Hier müssen immer alle Parameter exakt berücksichtigt werden. Beispielsweise das jeweilige Leergewicht des Traktors, welches je nach Ausstattung variiert oder die Tragkraft der Reifen», so Roger Fuchs von der Serco Landtechnik AG.

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Der Claas Arion 410 erfüllt die Anforderungen an den Strassenverkehr mit Anhänger

Der Traktor verfügt über eine Druckluft-Anlage, um die Bremsen der Anhänger pneumatisch zu betätigen. Damit erfüllt er die heutigen Anforderungen an die Bremstechnik mit einem Zweileiter-System. Christian Zahnd hatte bereits seinen älteren Arion mit einer Druckluft-Anlage nachgerüstet.

Heutige Neutraktoren müssen über ein Zweileiter-System verfügen. Ein hydraulischer Einleiter-Bremsanschluss für ältere Anhänger bis 30 km/h ist ebenfalls vorhanden.

«Ich bin froh, konnte der Traktor so ausgerüstet werden, damit mit den Anhängern ein legaler Strassenverkehr möglich ist», sagt Zahn. Auf der Traktorenkabine ist ein Satellitenempfänger montiert. «Ich habe den Traktor mit einer einfachen Spurführung gekauft. Das Terminal hält mich auf der Spur und ich kann es auch auf den anderen Traktoren einsetzen. Diese Technik sehe ich als Schritt in die Zukunft.»

Der Claas Arion 410 hat ein vierstufiges Lastschaltgetriebe mit vier Gruppen. Es stehen also 16 mal 16 Gänge zur Verfügung. Die LS-Stufen können automatisch oder manuell an einer Wippe am Fahrhebel gewechselt werden. Die Gruppen werden an der gleichen Wippe gewechselt, wenn diese leicht überdrückt wird.

Christian Zahnd ist sehr zufrieden mit dem Getriebe und auch mit der Vorderachs-Federung. Als der Traktor im März 2021 neu auf den Betrieb kam, hat er Aushub abtransportiert und konnte dabei diese Bereiche gut testen.