Kurz & bündig
-Der JCB 525-60E hat einen vollelektrischen Antrieb mit zwei Motoren: Einen Motor für den Fahrantrieb und einenfür die Hydraulik.
-Dank elektrischem Antrieb verursacht der Lader keine Abgase und keinen Lärmim Stall und auf dem Hof.
-Er ist ein ideales Fahrzeug zur Nutzung von Eigenstrom, zum Beispiel aus einer Photo-voltaikanlage.

Der vollelektrische Teleskoplader 525-60E von JCB hat in der Schweiz seine ersten Runden gedreht. Er bewegt sich schnell und hält mit seinem dieselbetriebenen Pendant mit. Zudem gewinnt er beim Bremsen und Absenken die Energie zurück und speist den Akku.

Eigenstrom nutzenMit elektrischen Ladefahrzeugen lässt sich sehr gut Eigenstrom nutzenDienstag, 4. Januar 2022 Lärm in Innenräumen wie Ställen sind unangenehm für Mensch und Tier. Mit dem neuen Teleskoplader 525-60E von JCB stellt sich dieses Problem nicht mehr. Sein vollelektrischer Antrieb macht weder Lärm noch Abgase, jedenfalls nicht am Einsatzort. Der Strom muss natürlich irgendwo hergestellt werden. Am besten mit Eigenstrom vom Solardach.

JCB Agri Schweiz hat den seit einem Jahr angekündigten vollelektrischen Teleskoplader nun erstmals in der Schweiz präsentiert. Auf einem Landwirtschaftsbetrieb konnten wir die Maschine fahren und die Funktionen testen.

Was der Diesler kann, kann der Stromer auch

Der Lader hat die gleichen Abmessungen wie das Dieselmodell und die Hubkapazität beträgt 2500 kg. Die Zykluszeiten sind die gleichen wie beim Diesler und werden ohne Leistungsverlust erreicht, versichert der Hersteller.

Der Eindruck in der Praxis bestätigt dies. Hubarm und Teleskop wissen, was sie wollen, ihre Bewegungen sind nicht einschläfernd. Einschläfernd ist höchstens der ausbleibende Maschinenlärm. Daran muss man sich am meisten gewöhnen und man fragt sich, ob der Flüsterton so viel Leistung bringen kann. Die Leistung kommt jedenfalls und für die Rückwärtsfahrt wird der fehlende Motorlärm mit einem Geräuschton kompensiert, um die Umgebung auf die Maschine aufmerksam zu machen.

Das E-Lader hat die gleiche Bedienung in der Kabine

Die Kabine der Elektromaschine unterscheidet sich nicht von der Dieselvariante. Die Anordnung der Bedienhebel ist dieselbe. An einem Joystick wird die gesamte Ladeeinrichtung inklusive Anbaugeräte betätigt, wie auch an einem integrierten Schalter die Fahrtrichtung gewählt. Die Fahrtrichtung kann auch an einem Hebel links unter dem Lenkrad eingestellt werden. Die Betätigung am Joystick ist jedoch besser, da alles mit der rechten Hand möglich ist und mit der linken Hand gelenkt werden kann. Die Kabinenscheiben sind beheizt, ebenso der Fahrersitz. Das benötigt weniger Strom, als wenn die ganze Kabine aufgeheizt wird.

Unter der Motorhaube auf der rechten Maschinenseite findet sich anstelle eines Verbrennungsmotors und der Abgasnachbehandlungs-Komponenten die Lithium-Ionen-Batterie. Sie speichert genügend Energie, damit die Maschine typische Einsatzbereiche auf einem Landwirtschaftsbetrieb problemlos erledigen kann.

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Der Akku hält lange durch und speichert Bremsenergie

Eine Akkuladung soll bis zu fünf Stunden ausreichen. Nutzt man das volle Potenzial des Laders mit einer Hubkraft bis 2,5 Tonnen ununterbrochen am Leistungslimit, reduziert sich die Einsatzzeit. Bei vielen Arbeiten kommt es jedoch zu Wartezeiten, beispielsweise wenn man einen Miststreuer belädt. So beträgt die effektive Laderzeit viel weniger als beispielsweise den halben Tag, den man für die gesamte Arbeit benötigt.

Sobald der Lader gestoppt wird, benötigt er keine Energie mehr. Dies im Gegensatz zu einem dieselbetriebenen Lader, bei dem man für kurze Unterbrüche den Motor laufen lässt. Auch beim Hin und Her von Fahrmanövern und dem Absenken des Teleskoparms wird mit einem regenerativen Bremssystem und einer regenerativen Hydraulik die Energie aufgenommen und in den Akku zurückgespeichert.

Bei Laderfahrzeugen kann mit dieser Technik viel Energie zurückgewonnen werden, weshalb der elektrische Antrieb bei dieser Fahrzeugart so gut geeignet ist. Viel besser als bei Traktoren auf dem Feld, welche vor allem schwere Zugarbeit leisten und bei denen kaum Bremsenergie anfällt.

Geht es um elektrische Antriebe, ist die Frage der Einsatzdauer entscheidend. Bei Fahrzeugen wie Hofladern ist dies kein Problem, da sie meistens in Hofnähe eingesetzt werden und somit auch immer wieder am Strom angeschlossen werden können.

Christian Keller ist Produktmanager bei JCB Agri Schweiz. Gemäss seiner bisherigen Erfahrung könne die neue elektrische Maschine 90 Prozent der täglichen Arbeiten auf einem Landwirtschaftsbetrieb mit nur einer Akku-Ladung erledigen. Man muss also nicht dauernd zur Steckdose hetzen. Je nach Arbeitsprogramm ist es sinnvoll, den Lader über Mittag nachzuladen.

Es gibt verschiedene Ladeoptionen: Von einem Bord-Ladesystem, welches acht Stunden benötigt bis zu einem Schnell-Ladegerät, welches den Akku in 35 Minuten nachlädt.

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Zwei Elektromotoren für das Fahren und die Hydraulik

Gegenüber dem Dieselpendant ist die Elektrovariante rund 25 Prozent teurer in der Anschaffung. Dafür spart man danach bei allen Servicearbeiten, da der Dieselmotor wegfällt und man muss beispielsweise nicht täglich den Ölstand kontrollieren.

Der Elektro JCB-Teleskoplader hat einen 17 kW starken Fahrmotor, der das Allradgetriebe antreibt. Das Hydrauliksystem wird mit einem 22 kW-Motor betrieben. Das System liefert maximal 80 l/min.

 

JCB baut den Teleskoplader 525-60E mit elektrischem Antrieb

Die Leistungsdaten entsprechen dem Dieselpendant
Max. Hubkapazität: 2500 kg
Hubkapazität bei voller Höhe: 2000 kg
Hubhöhe: 6 m
Batterie: Lithium-Ionen
Akkuladezeiten (von 25 auf 80 Prozent Ladung)
Bord-Ladegerät: 8 h
Optionaler Schnell-Lader: 35 min