Die nachhaltige Versorgung unserer Nutzpflanzen mit Nährstoffen und Wasser zur Erzielung von qualitativ und quantitativ hochwertigen Erträgen beschäftigt die Landwirte immer aufs Neue. Wie schaffen wir es, robuste Pflanzen anzubauen, die gegenüber Schädlingen und Krankheiten wenig attraktiv oder anfällig sind? Dass der Humus-Kohlenstoffgehalt eine zentrale Rolle einnimmt ist bekannt, da er der Pflanze gemäss ihrem Bedarf einen dosierten Bezug der Nährstoffe und des Wassers ermöglicht.

In letzter Zeit ist in diesem Zusammenhang die Pflanzenkohle immer wieder ein Thema. Pflanzenkohle bietet dank ihrer grossen Oberfläche ein riesiges Speicher- und Pufferpotenzial. Berichte über die «Terra Preta Böden», die in Südamerika durch Urvölker mit Hilfe von Pflanzenkohle geschaffen wurden, zeigen das Potenzial auf. Auch bei uns lernen immer mehr Landwirte die Vorzüge beim Einsatz von Pflanzenkohle im Betriebskreislauf kennen und schätzen.

Das Aufladen dieses riesigen Speichers ist das wichtigste Kriterium vor dem Einsatz auf dem Feld. Um den Mehrfach-Nutzen der Pflanzenkohle auszunutzen, kann sie bereits bei der Futterkonservierung (Silage) eingesetzt werden. Via Fütterung können die Tiere in ihrem Verdauungstrakt profitieren. Die durchmischten Exkremente laden den Speicher der Pflanzenkohle auf. Solche Gülle und Mist riechen anders, da viel weniger Verluste entstehen. Pflanzenkohle kann auch direkt mit Hofdünger, Kompost und Gärgut vermischt und somit aufgeladen werden. Gesundheitsförderung, Verlust-Minimierung, Erhöhung des Kohlenstoffgehalts im Boden und die sehr lange Wirkungsdauer zeichnen die Pflanzenkohle aus. Ein Versuch auf dem eigenen Betrieb lohnt sich!