AboWird der Mist häufig abgeschoben, entweicht weniger Ammoniak. Fressstände mit Abtrennungen, um den dahinterliegenden Gang häufig und ohne Verdrängen der Tiere abschieben zu können, erlauben eine optimale Funktion. (Bild Agroscope)StallbautechnikGesunde Klauen und wenig Emissionen dank MistschieberDonnerstag, 11. März 2021 Rutschige Stall- und Laufhof-flächen sind während dem ganzen Jahr eine Gefahr für Kühe. Im Sommer können sich schmierige Schichten bilden. Dies kann mit Wasser behoben werden, beispielsweise mit einer Befeuchtung vor dem Abschieben.

Im Winter sieht es anders aus. Dann sorgen Eis und Schnee für eine zusätzliche und hohe Verletzungsgefahr für die Tiere. Trotz der widrigen Umstände kann der Laufhof nicht tagelang geschlossen werden, wegen der RAUS-Vorschriften müssen die Tiere raus.

Kühe müssen beim RAUS-Beitrag raus
Der Zusatzbeitrag für RAUS erfordert den Auslauf für Tiere während dem ganzen Jahr.
Vom 1. November bis zum 30. Aprilmüssen die Tiere an mindestens 13 Tagen pro Monat auf eine Auslauffläche oder eine Weide können.
Vom 1. Mai bis zum 31. Oktobermüssen die Tiere während mindestens 26 tagen pro Monat auf eine Weide können.
Ist der Weidegang wegen starkem Regen während der Vegetationszeit nicht während 26 Tagen möglich, muss auf den Laufhof ausgewichen werden. Dies gilt es im Auslaufjournal mit «W» für Weide und «L» für Laufhof festzuhalten um bei der Kontrolle Unklarheiten zu vermeiden. Folgt an den nächsten Tagen die gleiche Auslaufart, kann im Auslaufjournal ein Strich anstelle des Buchstaben «W» oder «L» gezogen werden. Das ist zwar pingelig, aber immer wieder Grund zu Diskussionen bei der Kontrolle. Zudem nie einen Strich über mehr als drei Tage ziehen. Dies entlarvt einen als Sünder, welcher nicht innerhalb dreier Tage aufzeichnet.
Für einzelne Tiere sind Abweichungen von den Auslaufvorschriften möglich:
-Wenn dies im Zusammenhang mit einer Krankheit oder Verletzung zwingend erforderlich ist.
-Während zehn Tagen vor dem voraussichtlichen Geburtstermin und während zehn Tagen nach der Geburt.
-Vor einem Transport während maximal zwei Tagen.
Quelle: «BauernZeitung»

Misten, wenn die Sonne scheint

Einfrierender Mist ist nicht nur im Laufhof ein Problem, sondern auch in den Laufgängen, wenn der Entmistungsschieber festgefrorenen Kot nicht zu lösen vermag oder selbst am Untergrund anfriert. Hier kann eine Kältephase meistens mit kürzeren Einsatz-Intervallen des Schiebers überbrückt werden. Der zusätzliche Verschleiss an der Anlage kann vernachlässigt werden, wenn dafür ein normaler Stallbetrieb möglich bleibt. Anders sieht es im Laufhof aus, wenn dieser nicht dauernd abgeschoben wird. Sei es mit einer Schiebereinrichtung, einem Roboter oder von Hand. Geht die Entmistung in einen Querkanal füllt sich dieser schnell mit dem gefrorenen Mist auf. Am besten ist es dann, wenn der Mist direkt in die Güllegrube geschoben werden kann. Am meisten Glück hat man, wenn der Laufhof gegen Süden ausgerichtet ist. Hier wirken bereits einige Sonnenstrahlen Wunder und der Betrieb kann im Gegensatz zu einer windigen und schattigen Nordseite aufrecht erhalten werden. Schafft man es während einer Kältephase, den Laufhof täglich zu säubern, hat man diesen gut gebaut. Vielleicht klappt es nicht wie gewohnt morgens um sechs Uhr, aber vielleicht nachmittags bei Sonnenschein.

Streumittel gegen das Rutschen

Es gibt viele Produkte, die als Streumittel eingesetzt werden können, um den Kühen mehr Halt zu bieten. Splitt oder Sand sind weniger gut geeignet, wenn sie zu grob sind und so die Klauen verletzen. Zudem setzt sich das Material später in der Güllegrube ab.

Gesiebter Kompost ist ebenfalls ein Produkt, welches die Rutschgefahr reduziert. Gestreut über die Oberfläche, bringt Kompost Grip auf den Boden. Landet der Kompost am Schluss im Gülleloch, wertet er die Gülle sogar noch auf.

Zudem gibt es im Handel verschiedene Streumittel wie Salze oder andere Taumittel, welche das Eis zum Schmelzen bringen. Sie unterscheiden sich durch ihre chemische Zusammensetzung, was sie mehr oder weniger aggressiv gegenüber baulichen Einrichtungen macht.

Auch die Einsatztemperatur unterscheidet sich. Salz (NaCl) hat diese bis rund –5 Grad. Magnesiumchlorid oder Calciumchlorid haben einen Wirkungsbereich bis –15, respektive –20 Grad.

Streusalz mit Augenmass einsetzen und ab auf die Schneeweide

Ein bisschen Streusalz im Laufhof am Abend vor einer kalten Nacht ist alleweil besser, als Unfälle zu riskieren. Stehen die Kühe dauernd im Salz, trocknen die Klauen aus. Das ist auf die Dauer ungesund, aber mit Augenmass eingesetzt nicht weiter tragisch.

Wenn auf der Weide Schnee liegt, können die Kühe zwischendurch auch auf die Weide gelassen werden. Im frischen Schnee freuen sich Kühe wie kleine Kinder und ihre Klauen werden perfekt gereinigt.