Es ist frühmorgens. Noch liegt Nebel über den satten grünen Wiesen. Er streift langsam durch die Herde, beobachtet die Umgebung, bleibt immer wieder stehen und versucht verdächtige Gerüche auszumachen. Es ist Bello, der alte Herdenschutzhund. Irene Jauch ist die Hirtin der Alp Oberberg im Kanton Uri. Nach dem Wolfsangriff im Jahr 2015 hat sie den Alpbetrieb von ihrer Schwiegermutter übernommen und setzt seither auf die tatkräftige Unterstützung von Herdenschutzhunden. Das Filmteam begleitet sie und ihre Hunde bei ihrer Arbeit auf der Alp und gibt einen Eindruck von der atemberaubenden Idylle, aber auch von der harten Arbeit, die die Präsenz des Wolfes im Land mit sich bringt.

Nachfrage nach Herdenschutzhunden steigt

David Gerke ist einer der wenigen Schäfer, die den Wolf in der Schweiz verteidigen. Er weiss um die Angst und den Mehraufwand der Hirtinnen und Hirten im Land, sieht die Existenz des Wolfs aber als natürliche und für die Regulierung des Wildtierbestands notwendige Fügung.

Alfred Bernet züchtet Herdenschutzhunde italienischer Abstammung und bildet sie aus. Weil die Hunde die beste Option gegen Wolfsangriffe zu sein scheinen, steigt deren Nachfrage mit der Ausbreitung des Wolfs stark an. Die Herausforderung für Bernet besteht darin, Quantität und Qualität unter einen Hut zu bringen.

Schock noch immer in den Knochen

Daniel Brechbühl gibt seine Schafe seit Jahren zu Irene Jauch auf die Alp. Auch ihm sitzt der Schock des Wolfsangriffs von 2015 noch immer in den Knochen. Die Herdenschutzhunde und zusätzlichen Schutzmassnahmen von Seiten der Hirtin stimmen ihn jedoch positiv. Er besucht seine Schafe auf der Alp Oberberg und unterzieht sie einer Hufpflege.

Mehr zur Sendung:

«Schweizer Hundegeschichten (1/2): Herdenschutzhunde - die alpinen Beschützer gegen Wolf & Co.» wird ausgestrahlt am Montag, 13. Juni 2022 um 20.15 Uhr auf 3sat. Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.