Die Kleinen Strongyliden aus der Gruppe der Rundwürmer machen rund 90 Prozent des Wurmbefalls aus. (1)

Kleine Strongyliden

Kleine Strongyliden (kleine Palisadenwürmer) leben hauptsächlich im Dickdarm des Pferdes. Dort legen die Weibchen Eier, die durch den Kot auf die Weide gelangen. Innerhalb von 5 bis 15 Tagen entwickeln sich auf der Weide ansteckungsfähige Larven, die durch die Pferde beim Gras fressen wieder aufgenommen werden.

Die Larven entwickeln sich in der Schleimhaut des Dickdarms innerhalb einiger Wochen weiter und kehren in den Darm zurück. (1)

Eine langjährige unerkannte mittlere Belastung durch Strongyliden schwächt auf Dauer die Darmtätigkeit. Kommt dann noch ein abrupter Futterwechsel dazu, kann das eine Kolik auslösen. (2)

Bandwurm

Der Pferdebandwurm ist eigentlich ein ganz harmloser Parasit: Er ernährt sich vom vorverdauten Futter im Darm und hat kaum ein Schädigungspotenzial. Jedoch hat er die unangenehme Eigenschaft, sich kurz vor der Ileozäkalklappe (Verschluss zwischen Dick- und Dünndarm) niederzulassen. Dadurch wird diese enge Stelle noch enger und es kann zu Anschoppungen führen. Deshalb wird der Bandwurm bei einem positiven Befund in der Kotprobe immer bekämpft, es gibt hier keine Grenzwerte. (2)

Spulwurm

Der Spulwurm ist der Parasit der Jungpferde. Die meisten Pferde bauen in den Jugendjahren eine vollständige Immunität auf. Sie sind dann nicht mehr vom Spulwurm besiedelt. Selbst bei Kontakt mit Spulwurm-Ausscheidern kann sich der Parasit nicht mehr im Pferde-Innern entwickeln.

Bevor die chemischen Entwurmungsmittel auf den Markt kamen, gab es in seltenen Fällen Dünndarm-Verstopfungen und damit Koliken durch diese grossen Würmer, die bleistiftdick werden können. Mittels Kotproben-Analysen und den heutigen chemischen Mitteln geschieht das kaum mehr. Krankmachende Symptome sind beim Spulwurm sehr selten geworden. Sie treten nur bei Massenbesiedelung auf. (2)

Quellen

(1) Anke Rüsbüldt, «Pferde richtig impfen und entwurmen»

(2) Interview mit Parasitologe Guido Wehrle

Der Entwicklungs-Zyklus von Strongyliden