Sobald Schafe und Ziegen draussen grasen, besteht Ansteckungsgefahr mit verschiedenen Magen-Darm-Parasiten. Gerade milchproduzierende Betriebe haben es schwer, da Entwurmungsmittel für Milchtiere rar sind. Ein Wechsel der Wirkstoffgruppe ist oft nicht möglich. Mehrfachresistenzen sind bereits Realität.

Mit dem Wechsel der Weidefläche alle sieben bis zehn Tage wird der Entwicklungszyklus der Parasiten unterbrochen, weil die Tiere die Weide verlassen, bevor die Larven ansteckend sind. Die Larven sind jedoch widerstandsfähig und überleben lange. Eine Weidepause von mindestens zehn Wochen ist deshalb essenziell.

Sanierung der Weiden ist möglich

Das Gras kann währenddessen gemäht und als Dürrfutter respektive Silage eingebracht werden. Mit Pferden oder Eseln kann sofort nachgeweidet werden. Nach einer dreiwöchigen Weidepause eignen sich auch Rinder zur Zwischennutzung. Mulchen ist hingegen nicht ausreichend – die Larven sind noch da. Flächen, die zu steil sind, um sie maschinell zu mähen, können mit gesunden erwachsenen Schafen und Ziegen möglichst kurz bestossen werden. Jungtiere, hochträchtige und hochlaktierende Auen und Geissen sollten hingegen solche Risikoflächen nicht abfressen. Für sie eignen sich erstmals bestossene Weiden am besten sowie Mäh- oder Mischweiden.

Hochbelastete Parzellen können zudem saniert werden: durch mehrmaliges Mähen (notfalls von Hand), durch eine einjährige Weidepause oder Neuansaat. Zugegeben: Es ist nicht einfach, den Parasiten allein über das Weidemanagement beizukommen. Aber es ist nicht unmöglich. Und für Betriebe mit Resistenzen ist es der einzige Weg.