Gibt es einen Trend, dass Einachser aus Gewichtsgründen und Bodenschonung vermehrt auch als Mähmaschinen im Flachland eingesetzt werden?
Thomas Anken: Gewicht und Bodenschonung bei der Mahd haben keine grosse Priorität. Messerbalken bieten schon lange die Möglichkeit, mit leichten Maschinen grosse Leistungen zu erzielen. Der grössere Unterhalt und je nach Situation eine etwas höhere Verstopfungsanfälligkeit von Messerbalken bewirken, dass Rotationsmähwerke nach wie vor sehr beliebt sind.
Bringen autonome Geräteträger die Lösung, um grosse Leistungen zu erzielen?
Es ist möglich, dass autonome Fahrzeuge dies verändern werden, wenn deren Leistung genügend gross ist. Für die Futterkonservierung müssen zum Teil kurze Wetterfenster genutzt werden. Eine grosse Einschränkung ist die Tatsache, dass diese Fahrzeuge wohl noch lange Zeit manuell von Feld zu Feld transportiert werden müssen.
Sind allenfalls auch weitere Anbaugeräte, zum Beispiel für Ackerbau, für solche Einachser im Flachland möglich?
Theoretisch ist das möglich. Es gab für Einachser die komplette Mechanisierung mit Pflug, Egge, Sämaschine, Hackgerät usw. Die Schlagkraft stösst jedoch schnell an Grenzen.
Gibt es weitere Einsatzbereiche für einachsige Geräteträger?
Für leichte Transportarbeiten sind Einachser eine gute Alternative, die auch von vielen Gemeinden eingesetzt werden. Für die Freihaltung von Alpweiden wird bis heute das Potenzial von Einachsern zu wenig genutzt. Regelmässiges Mähen oder Mulchen könnten die Verbuschung verhindern, doch die Kosten und die anstrengende Arbeit sprechen dagegen.
Ferngesteuerte oder gar autonome Mäher, die jährlich eingesetzt würden und deshalb grosse Leistungen erzielen könnten, wären da eine Möglichkeit. Es bedingt aber einen regelmässigen Einsatz, damit nicht Büsche eine zügige Mahd verunmöglichen. Bei solchen Einsätzen müssen natürlich die Bodenbeschaffenheit und die Topografie passen.
Elektrisch betriebene Einachser liessen sich theoretisch auch für den Betrieb von Maschinen wie Holzspalter, Holzfräsen oder Melkmaschinen nutzen, die heute mit dem Traktor, mit kleinen Verbrennungsmotoren oder Notstromgeneratoren betrieben werden. Es wäre vorstellbar, dass sich, wie bei den batteriebetriebenen Handgeräten, neue Möglichkeiten ergeben könnten.
Können Einachser als Feldroboter eingesetzt werden?
Dies ist möglich; ein Beispiel dafür ist der Rapid Cosmos, der den Einachsern entsprungen ist. Viele unterschiedliche Bauformen sind denkbar. Leichte Geräteträger können eine Basis für verschiedene autonome Arbeiten sein.
Ist der künftige Antrieb von Einachsern elektrisch?
Die Elektrifizierung der Einachser hat erste Hürden genommen. Verschiedene Anbieter bieten solche Geräte auf dem Markt an. Noch sind die Kosten hoch und die Einsatzdauer mit einer Batterieladung begrenzt, was sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt. Wenn sich die Batteriepakete nicht nur für den Einachser, sondern auch als Stromspeicher für die Solaranlage nutzen lassen, dann sieht die Wirtschaftlichkeit sofort besser aus.
Da aktuell im Bereich der Batterieforschung sehr viel läuft, ist zu erwarten, dass diese Entwicklung längst nicht abgeschlossen ist. Die hohe Effizienz elektrischer Antriebe und die einfache Regelbarkeit haben auch für die Einachser klare Vorteile. Wegen der Vorteile beim Gewicht und der Kosten wird der Verbrennungsmotor aber noch lange eine wichtige Rolle spielen.