Wir haben uns an der Berufsschule in einer Mini-Vertiefungsarbeit mit dem Thema Einkaufsverhalten auseinandergesetzt. Dafür haben wir eine Umfrage auf einer Online-Plattform gemacht und ausgewertet.

Einkaufen direkt beim Bauern

Die Frage lautete: «Wie oft kaufen Sie direkt beim Bauer oder der Bäuerin ein?». Bei den Befragten handelte es sich um unsere privaten Kontakte. Den Link zur Umfrage haben wir in unserem Whatsapp-Status geteilt. Es haben rund 150 Personen teilgenommen.

Resultate extrem entmutigend

Das Resultat hat uns extrem enttäuscht. Wir glauben, es wäre ganz anders herausgekommen, hätten wir diese Umfrage während Corona durchgeführt. 31 % kaufen selten beim Bauer ein, 14 % nie. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wieso das so ist.

Sind die Hofläden zu unattraktiv? Gibt es zu wenig Hofläden oder sind sie zu teuer?

Es macht mir ganz ehrlich auch ein wenig Sorgen, da wir im 1. Lehrjahr in unserem Hofladen einen Ansturm hatten auf das Gemüse, doch kaum war Corona vorbei, war auch der Ansturm vorbei. Ich finde das sehr schade, weil wir Bauernfamilien zum Teil auf die Direktvermarktung angewiesen sind, und auch, weil wir so weit weggekommen sind davon.

[IMG 2]

Früher gab es 1,2 Liter Milch als Lohn

Mein Grosi hat mir erzählt, wie es in ihrer Jugend war. Die Bewohner vom Dorf, die wenig Geld hatten, kamen um vier Uhr nachmittags und halfen beim Melken. Dafür konnten sie als Lohn 1,2 Liter Milch mit nach Hause nehmen. Dasselbe bei den Kaninchen und Hühnern: Wenn sie «gemetzget» wurden, hat man etwas gekriegt, wenn man helfen kam.

Ich fand es sehr spannend, da mein Grosi die Aussage gemacht hat: «Beim Bauerngold haben wir nur ungerne geteilt.» Ich hätte nicht gedacht, dass Schnaps so wertvoll war. Was man nicht so alles vom Grosi lernt. Daraus ziehe ich das Fazit: Früher war alles mehr wert.

Zur Person
Samira Lea Furrer ist in Holziken AG aufgewachsen. Ihr war bereits als kleines Mädchen klar, dass sie Landwirtin werden wollte. Beim Äussern des Berufswunsches stiess sie in ihrer schulischen Laufbahn manchmal auf Kritik, aber nichtsdestotrotz verfolgte sie ihren Traum weiter. Sie absolviert ihr zweites Lehrjahr am Inforama Rütti in Zollikofen und ist momentan auf der Suche nach einem Lehrbetrieb. Ihr Ziel ist es, einen riesigen Hofladen zu führen.