Bei schönem Wetter haben der Seniorchef und ich den Weidezaun für die Kühe, Rinder und Kälber erstellt. In den Rinderweiden zäunten wir alles mit Aluminiumdraht und Holzpfählen. So ist man sicher, dass immer Strom auf dem Draht ist. Unten auf der Ebene haben wir mit Kunststoffdraht, Plastikpfählen und ein paar Holzpfählen den Zaun gemacht. An einigen Stellen in den Rinderweiden war noch Stahldraht vorhanden, den haben wir weggerissen und mit Aluminiumdraht ersetzt.

Grosser Tag für die Kühe

Am Mittwoch, dem 28. April haben wir, als wir alles in der Käserei erledigt hatten, die Kühe rausgelassen. Ich habe nur gestaunt über die Grauviehkühe. Von zuhause bin ich mir gewohnt, dass es ein riesiges «Gehüpfe» und Getrampel gibt, wenn die Kühe das erste Mal raus auf die Weide dürfen. Aber die Grauviehkuh, die darf man wirklich als die Weidekuh schlechthin betiteln. Einige wenige nahmen schon ein paar Freudensprünge, aber die anderen gingen raus und frassen. Es war ein friedlicher Anblick – auch der Stier ging ruhig mit den Kühen auf die Weide.

Einmal, als wir Zeit hatten, machte mein Lehrmeister alles bereit, um die «Glüttlatte» mit dem elektrischen Seilzug der Scheunenwand entlang runterlassen zu können. Ich durfte dann die Glocken und Weidetreicheln in die Scheune hineintragen. Mein Lehrmeister erklärte ungefähr, welche Treicheln an welche Kühe kommen und so haben wir das «Geläut» angeschnallt.

Stolz auf eigene Treichel

Es war ein sehr schöner Moment, die Kühe mit «Geläut» auf der Weide zu hören. Am 1. Mai war ein Markt in Saanen, wo ich auch hingehen durfte. Ich sah bei Peter Hufschmied eine wunderbare E.-Jaquier-2-Treichel. Da sie mir so gefiel, kaufte ich sie nach ein paar Preisverhandlungen. Am nächsten Tag wollte ich sie einer Kuh anlegen, doch es gab über Nacht leider Schnee. Die Treichel kommt aber dann schon noch zum Läuten.

 

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Toni Bergmann absolviert in Feutersoey im Kanton Bern sein 1. Lehrjahr bei der Familie David und Marlies Perreten. Dort werden rund 18 Rätische Bio-Grauviehkühe gemolken und die Milch wird in der hofeigenen Hofkäserei zu Spitzhorn-Käse verarbeitet. Bergmann erzählt jede zweite Woche, was auf dem Betrieb gerade läuft. Er geht am Inforama Hondrich in die Berufsschule.