«Dunkle Küchen sind heute in Mode», meint Fränzi Mori mit einem schelmischen Lächeln. Dunkelrote Plättchen, dunkle Holzverkleidungen und ein Fenster hinunter auf den Hof –Fränzis Küche hat einige moderne Stilelemente. «Und es funktioniert fast alles», sagt die Landfrau. Das ist nicht selbstverständlich, schliesslich ist diese Küche fast 50 Jahre alt.

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Den Korb schnell bereut

Es ist nicht das einzige Jubiläum, das Familie Mori dieses Jahr feiern kann: Fränzi und Fabian sind ausserdem seit 20 Jahren ein Paar. Dabei hatte sie ihm beim ersten Mal einen Korb gegeben. «Das habe ich aber schnell bereut», erinnert sich Fränzi. Fabian blieb zum Glück hartnäckig und nach neun gemeinsamen Jahren, beim Heiratsantrag im vollen Festzelt am Musiktag war der Fall bereits klar.

Die alte Küche, die einen Kontrast zu den im Fernsehen häufig gezeigten modernen Einrichtungen schafft, und ihr Jubiläum als Paar waren für Fränzi Mori Gründe, sich in diesem Jahr für die Landfrauenküche anzumelden. «Ich habe gerne Gäste und bereite anderen eine Freude», ergänzt die 37-Jährige. Als Kind habe sie die Familie jede Woche mit Zopf und Cake verwöhnt. Als gelernte Konditorin malt sich Fränzi Mori gerne aus, wie Frischvermählte ihre Hochzeitstorte anschneiden oder ein Apéro-Buffet in geselliger Runde genossen wird. Letzteres würde Fränzi selbst mehr ansprechen: Salziges ist ihr persönlich lieber als Süsses, auch wenn sie beides gerne zubereite.

Steckbrief

Alter: 37 Jahre
Beruf: Konditorin-Confiseurin
LN: 23 ha
Viehbestand: 15 Mutterkühe und 30 Weide-Beefs

Nachts in der Bäckerei

«Ich arbeite vor allem nachts», sagt Fränzi Mori zu ihrem Teilzeitpensum in einer Bäckerei. Ihre Schichten beginnen um 1 oder 3 Uhr, dafür ist sie bereits am Mittag wieder zuhause in Kallnach BE. So vertrage sich die Arbeit auswärts gut mit Betrieb und Familie, findet Fränzi. Sie schätzt die Abwechslung. «Es ist schon stressig, wenn Bestellungen fertig werden müssen», sagt die Landfrau. «Aber ich habe während dieser Stunden mein Programm und gebe Vollgas.»

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Wie Fränzi arbeitet auch ihr Mann Fabian neben seinen Tätigkeiten auf dem eigenen Betrieb und als Rübenroder im Lohn auch ausserhalb der Landwirtschaft, nämlich im Homeoffice als Konstrukteur. Wenn er dafür Ruhe braucht, geht Fränzi mit den drei Kindern Fiona (7), Fany (6) und Fynn (3) nach draussen begleitet von Hund Felix. Der Buchstabe «F» in den Vornamen ist bei Familie Mori Programm und wird mit Schildern sowie Inschriften etwa auf der Gartenbank zelebriert. Generell teilt sich das Paar sämtliche Aufgabenbereiche, von der Kinderbetreuung bis zur Arbeit auf dem Feld oder mit den Tieren.

Fleisch-Abhloung mit Drumherum

Mit der Vermarktung des Weide-Beefs hat Fränzi Mori dennoch ihren eigenen Verantwortungsbereich. Um sich vom Detailhandel abzuheben und den Kunden etwas Besonderes zu bieten, gibt es auf Moris Birkenhof an Abholtagen ein Apéro mit Zopf und anderen Hofprodukten. «Das wird sehr geschätzt», sagt die Bernerin. Der Kundenkontakt entspricht ihr, denn sie ist eine offene Person und geht gerne auf andere Menschen zu. Manche Besucher(innen) bleiben lange, lassen die Kinder spielen und sich die Landwirtschaft näherbringen.

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«Ich war immer die Harte»

Fränzi ist als Bauerntochter in Wileroltigen aufgewachsen. «Meine Eltern hatten 10-15 Milchkühe, Ackerbau, etwas Gemüse und später noch eine Poulethalle», erinnert sie sich. Mitanzupacken, war für sie als Kind selbstverständlich. Um später nach Murten in die Lehre zu gehen, setzte sich Fränzi bei jedem Wetter aufs Töffli. Sie wollte selbstständig sein, «ich war immer die Harte», erklärt sie.

Ihre Kindheit und der Alltag auf dem Betrieb, den das Paar 2012 von Fabians Eltern übernehmen konnte, verschaffen Fränzi das nötige Landwirtschaftswissen. Heute ist sie genauso im Stall anzutreffen wie auf dem Feld. «Wenn ich im Traktor mit der Presse hinter Fabian beim Schwaden herfahre und wir im Team perfekt zusammenarbeiten, überkommen mich Glücksgefühle», schildert die Landfrau. Ihr Lieblingsplatz ist daher dort, wo ihre Familie ist – sei es auf einer Wanderung oder zuhause.

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Ein Konto für den Traum

Konkrete Pläne für die Zukunft hat Fränzi Mori nicht. «Ich bin glücklich mit unserem Betrieb und den drei Kindern», sagt sie ehrlich. Gesundheit für ihre Familie wünsche sie sich, ergänzt die Bernerin, «gerade in der Landwirtschaft kann immer etwas passieren.»

Und dann gibt es noch ein Konto mit dem Namen «Fränzis Küchentraum». Etwas anders aufgeteilt und mit grosszügigeren Platzverhältnissen, so beschreibt Fränzi ihre Traumküche. «Darüber würde ich mich freuen», meint sie. Bis auf Weiteres – und für ihre Landfrauen-Kolleginnen – wird Fränzi Mori aber in ihrer guten, alten Küche ein Menü zaubern.

5 Fragen

Was war Ihr Lieblingsessen als Kind? Rahmspinat mit Spiegelei und Salzkartoffeln.
Das esse ich (heute) nicht gerne. Griessbrei, das ist mir zu süss.
Was ist Ihre Küchenwunderwaffe? Gummischaber, weil ich die Schüsseln gerne sauber habe.
Was ist Ihre Lieblingsarbeit in der Küche? Ich mache alles gerne.
Welche Küchenarbeit finden Sie öde? Den Kompost rausbringen.

«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 10. November, bis zum Finale am 29. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
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Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023» wird ab dem 10. November 2023 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt

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