Das sommerliche Wetter der letzten Tage mit strahlendem Sonnenschein stimmte schön mit den Abstimmungsergebnissen der beiden Agrar-Initiativen überein. Was für eine Freude! Man konnte die Steine förmlich hören, die von den vielen Bauernherzen gefallen sind. Passend dazu war, dass die Landwirte die letzten Tage fleissig unterwegs waren, ob zum Heuen, den Boden für die letzten späten Maissaaten zu bestellen, den Mais zu säen oder ihre Kulturen zu schützen.

Weizen: Fusarien können nach Gewitterregen auftreten

Der Weizen blüht eigentlich überall. Fusarien sind dort ein Problem, wo Gewitterregen die nötige Feuchtigkeit während der Blüte in den Bestand bringen. Hier machen allenfalls noch vorbeugende Behandlungen Sinn, v. a. wenn weitere Risikofaktoren (anfällige Sorten, Mais als Vorfrucht, pfluglose Bodenbearbeitung) erfüllt sind. Das Prognosetool www.fusaprog.ch hilft, das Infektionsrisiko einzuschätzen.

Zur Bekämpfung können zugelassene Fungizide eingesetzt werden. Ziel ist es, möglichst viel Wirkstoff auf die Ähre zu bekommen. Eine Applikation erfolgt aus diesem Grund im Optimalfall mit Doppelflachstrahldüsen (bessere Anlagerung), höherer Geschwindigkeit (8 bis 12 km/h) und weniger Wasser (max. 150 l oder weniger). Die Begründung liegt darin, dass je höher die Wassermenge und je geringer die Fahrgeschwindigkeit, umso grösser die Bestandesdurchdringung. Dementsprechend hat man eine schlechtere Anlagerung an den Ähren. Getreidehähnchen sind auf tiefem Niveau und machen kaum Probleme.

Problempflanzen blühen – ihre Verbreitung muss verhindert werden

Das Einjährige Berufkraut ist nun am Blühen. Den invasiven Neophyten erkennt man leicht an seinen kleinen, weissen Blüten mit gelbem Körbchen. Die Blüten sehen aus wie bei der Kamille, sind aber deutlich kleiner. Eine Etablierung der Bestände muss dringend vermieden werden, deshalb ist ein frühzeitiges Erkennen wichtig. Achtung: Der Vegetationskegel muss mit entfernt werden, am besten geht das mit einem kleinen Pickel.

Auch die Ackerkratzdistel steht kurz vor der Blüte. Hier muss ebenfalls eine Versamung dringend vermieden werden. Das Mindeste ist, dass die Blütenköpfe abgeschnitten werden. Somit wird wenigstens eine Verbreitung über Samenflug verhindert. Wo es erlaubt ist, können vor der Blütenbildung Distel-nester auch chemisch bekämpft werden. Diverse Mittel sind bewilligt (Simplex, Picobello, Lontrel, Alopex, Garlon 2000).

Das Jakobskreuzkraut ist jetzt am Blühen. Aufgrund der Giftigkeit für Tiere muss es am Versamen gehindert und ausgerissen oder gemäht werden. Sollte nichts gegen grosse Bestände unternommen werden, ist mit dem zuständigen Unterhaltsdienst der Gemeinde Kontakt aufzunehmen.

Erdmandelgras im Mais aufgelaufen

Das Erdmandelgras ist im Mais aufgelaufen. Bei Verdachtsfällen wird empfohlen, sich bei dem kantonalen Pflanzenschutzdienst zu melden, damit eine fachlich korrekte Bekämpfung ohne Risiko einer Verschleppung besprochen werden kann. In vielen Kantonen gibt es sogar eine Meldepflicht.