Die Schweizerische Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweisspflanzen, Swissgranum, berichtete Mitte November über die Qualität des heurigen Getreides. Informiert wurde über die Erntebedingungen, die Getreidequalität sowie über die nötigen Deklassierungen, welche sich aus qualitativen Gründen heuer auf 95'000 Tonnen Brotgetreide beliefen. Zum Vergleich: Letztes Jahr wurde eine Menge von 20'965 Tonnen deklassiert.

Tiefe Erntemengen

Wie Swissgranum mitteilt, ist die Ernte 2021 bedeutend schmaler ausgefallen als in den vergangenen Jahren. Dies hauptsächlich aus zwei Gründen: Zum einen haben die aussergewöhnliche Witterung und vermehrter Hagelschlag dem Getreide zugesetzt. Zum anderen haben die vielen Niederschläge während der Erntephase für eine hohe Auswuchsrate gesorgt. Beide Phänomene wirken sich auch negativ auf die Qualität des Brotgetreides aus.

Teils keine Proben

Die Qualität des Mahlweizens wurde anhand von übernahmefähigen Proben aus einem Versuchsnetz von 17 Sammelstellen erhoben. Pro Region wurden Proben von vier bis fünf Hauptorten analysiert. Aufgrund der schwierigen Ernte konnten einige Sammelstellen von manchen Sorten keine oder zu wenige Muster erheben, wodurch ein Vergleich zwischen den Regionen nicht durchgehend machbar gewesen sei, schreibt Swissgranum.

Tiefe Gewichte und Gehalte

Mit 78 kg/hl liege das durchschnittliche Hektolitergewicht der aktuellen Ernte um 3,7 Einheiten unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, lässt Swissgranum weiter verlauten. Der beste Durchschnitt wurde mit der Sorte Forel erzielt (80,2 kg/hl), während der tiefste mit Arina erreicht wurde (76 kg/hl). Auch die Proteingehalte sind heuer tiefer ausgefallen als in anderen Jahren. Die Gehalte schwanken zwischen 9,8 und 15,4 Prozent, am besten abgeschnitten hat die Sorte Arina, am schlechtesten Hanswin.

Mehle und Backversuche

Laut der Mitteilung von Swissgranum zeigten die Mehle mit einem Durchschnitt von 55,2 % eine tiefe Wasseraufnahme an. Die daraus hergestellten Teige wiesen in den Tests eine tiefere Knetresistenz und einen höheren Konsistenzabfall auf als in der jüngsten Vergangenheit. Damit reagierten sie empfindlicher auf eine Überknetung. Die Getreidesaison 2021 war nicht einfach, was sich nun in den Qualitätstests von Swissgranum widerspiegelt.

Hier finden Sie die ganze Mitteilung von Swissgranum.