«Es geht uns darum aufzeigen, was jede Person tun kann, um die Biodiversität zu fördern», sagte Michael Burri, Ressortleiter Wildblumen von UFA-Samen, in seiner Begrüssung. Die UFA- Samen ist ein Geschäftsbereich der fenaco und nehme eine führende Stelle im Saatgutgeschäft ein. Sie sei aktiv bei den Vermehrungen von Wildblumen, Wildgräsern, Getreide, Klee, Gras und anderem.

Auch Städte und grosse Landbesitzer sind in der Pflicht

Rund 160 Teilnehmende – Landschaftsgärtner, Saatgutproduzentinnen, Akteure des öffentlichen Grüns und Behördenvertreterinnen – waren am 15. September 2023 im Stadtsaal Wil zusammengekommen, um sich in Sachen Biodiversität upzudaten. Als ersten Redner bot Burri Markus Ritter, Präsident des Bauernverbands, auf die Bühne. «Die Schweizer Landwirte, die über ein Drittel der nutzbaren Flächen der Schweiz bewirtschaften, sollten als wichtige Player am Anlass vertreten sein», befand Burri. Markus Ritter nutzte das Mikrofon unter anderem, um herauszustreichen, dass die Bauern schon viel für die Biodiversität täten. Nun seien auch die Städte und andere grosse Landbesitzer im Lande an der Reihe.

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Regionale Wildblumen-Samenmischungen

Anschliessend stellte Burri den elterlichen Betrieb Wildblumenburri vor, der seit Mitte der 1980er-Jahre sämtliches Wildblumen-Saatgut für UFA-Samen produziert. Das Pionierunternehmen vermehre an 45 Standorten Saatgut von rund 540 einheimischen Wildpflanzen und –gräsern, woraus UFA-Samen eine Vielzahl an Saatmischungen herstellt. Künftig wolle UFA-Samen zusammen mit der Landi vermehrt auf regionale Mischungen aus einem Umfeld von idealerweise 15 Kilometern setzen. Dass diese besonders wertvoll seien, kristallisierte sich während der Tagung mehrfach heraus. Die fünf nachfolgenden Referentinnen und Referenten beleuchteten das Thema Biodiversität aus unterschiedlichen Winkeln.

Harte Fakten und wirksame Lösungsansätze

Im Verlaufe des Tages wurden die harten Fakten genannt: Dass es um die Biodiversität in der dicht besiedelten Schweiz nicht gutsteht. Dass die Biodiversität im Mittelland daran sei, zusammenzubrechen. Dass lediglich 3 Prozent der Schweizer Bevölkerung Biodiversität als wichtig anerkennt. Aber es gäbe auch Hoffnung: Die richtigen Massnahmen können dazu führen, dass die Biodiversität wieder schnell zurückkehre und «förmlich explodiere», wie Bosshard betonte.

UFA-Samen plant, 2025 eine weitere Tagung durchzuführen.