Das Stimmvolk des Kantons Thurgau hat am vergangenen Wochenende ein neues Parlament gewählt. Was die Anzahl Vertreterinnen und Vertreter betrifft, ist die Landwirtschaft als Siegerin aus den Wahlen hervorgegangen. Nicht nur wurden die bisherigen 15 bäuerlichen Parlamentarier allesamt wiedergewählt, es sind auch vier Neuzuzüge zu verzeichnen. 

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Nach Abwahl wiedergewählt

Darunter ist ein bekanntes Gesicht: Andreas Guhl sass früher für die BDP im Grossen Rat und wurde vor vier Jahren abgewählt. Der Meisterlandwirt bewirtschaftet in Oppikon (Bezirk Weinfelden) einen Milchwirtschaftsbetrieb, amtiert als Gemeinderat und ist Präsident von Wald Thurgau. Nun schaffte Guhl, der inzwischen der Mitte-Partei angehört, erneut den Sprung in den Grossen Rat. 

AboWahlen Kanton St. GallenBäuerliches Lager gestärktFreitag, 8. März 2024 Neu gewählt wurden zudem Ueli Graf und Ulrich Marti, die beide der SVP angehören. Graf hat in Häuslenen (Bezirk Münch­wilen) einen Landwirtschaftsbetrieb und ist Geschäftsführer ­eines KMUs. Marti ist Meisterlandwirt und Jurist aus Lanzenneunforn (Bezirk Frauenfeld), wo er seit rund neun Jahren das Amt des Gemeindepräsidenten ausübt.

Guter Draht zum Parlament

Beim vierten bäuerlichen Neuzugang in den Grossen Rat handelt es sich um Peter Haldemann aus Raperswilen (Bezirk Kreuzlingen). Der Landwirt ist Gemeinderat und im Vorstand des Verbands Thurgauer Landwirtschaft (VTL). Nach der Wahl von Denise Neuweiler in den Regierungsrat rutscht Haldemann für die SVP ins Parlament nach.

VTL-Präsidentin Maja Grun­der zeigte sich gegenüber der BauernZeitung sehr zufrieden mit dem Resultat: «Die landwirtschaftliche Vertretung ist aus unserer Sicht gestärkt worden.» Von Vorteil sei, dass nun mit Peter Haldemann ein drittes Vorstandsmitglied im Grossen Rat vertreten ist. «Der VTL profitiert vom engen Draht zum Parlament», sagte Grunder weiter. Zudem sei sie glücklich darüber, dass alle bisherigen bäuerlichen Parlamentarierinnen und Parlamentarier wiedergewählt worden seien. 

Das sind die wiedergewählten bäuerlichen Vertreter(innen):

Bezirk Arbon: Martin Salvisberg, SVP; Benno Schildknecht, Mitte; Jürg Wiesli, SVP.

Bezirk Frauenfeld: Eveline Bachmann, SVP; Paul Koch, SVP; ­Simon Weilenmann, Grüne; Daniel Vetterli, SVP.

Bezirk Kreuzlingen: Urs Schär, SVP; Sandra Stadler, Mitte.

Bezirk Münchwilen: Josef Gemperle, Mitte; Priska Peter, SVP.

Bezirk Weinfelden: Hans Eschen­moser, SVP; Franz Eugster, Mitte; Marcel Preiss, GLP; Hans Stark, SVP.

Das grüne Lager verliert am meisten Sitze

Mit den Wahlen haben sich auch die Kräfteverhältnisse der Parteien verschoben: Deutliche Gewinnerinnen sind die Mitte mit 21 Sitzen (+3) sowie die SP mit 18 Sitzen (+4). Die SVP bleibt mit 42 Sitzen die stärkste Partei, muss jedoch den Verlust von drei Sitzen hinnehmen. Ebenfalls verloren haben GLP und Grüne: Die GLP hat neu noch 6 Sitze (–3), während die Grünen neu Anspruch auf 13 Sitze (–2) haben. Die FDP hat neu 17 Sitze (–1), die EVP verfügt unverändert über 6 Sitze und auch die EDU hat nun 6 Sitze (+1). Neu zieht zudem Aufrecht Thurgau mit einem Sitz in den Rat ein.