In diesem Jahr war es schwierig, gute Bedingungen für eine mechanische Unkrautregulierung im Herbst zu finden. Auf Getreidefeldern mit erhöhtem Unkraut- oder Ungrasvorkommen sollte mit einer ersten Unkrautregulierung nicht bis im Frühling zugewartet werden.

Gerste oder früh gesäter Weizen, Dinkel, Triticale oder Roggen könnten schon im Herbst einmal gestriegelt werden, sofern bereits Unkraut gekeimt ist. Dies ist besonders wichtig auf Feldern mit vielen Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz oder Windhalm, da diese im Frühling kaum mehr mechanisch reguliert werden können. Wo das bis jetzt nicht möglich war, sollten über den Winter optimale Zeitfenster zum Striegeln genutzt werden. Der Boden muss dafür genügend abgetrocknet sein. Die Striegel-Zinken sollen nicht nur Striche durch die Erde ziehen, sondern die Erde aufspicken lassen.

Den grössten Erfolg beim Striegeln hat man, wenn das Unkraut erst am Keimen ist. Zu diesem Zeitpunkt ist es noch nicht oder nur ganz schwach an der Bodenoberfläche sichtbar. Wird mit der Hand die Erde bewegt, finden sich erst kleine Keimschläuche. Es lohnt sich deshalb, über den Winter regelmässig die Getreidefelder zu besichtigen. Beikraut wächst auch bei sehr tiefen Temperaturen.

Spät gesätes Getreide sollte erst gestriegelt werden, wenn das Getreide im 3-Blattstadium ist. Denn erst dann sind genügend Kronwurzeln ausgebildet, welche dem Getreide deutlich besseren Halt geben als die Keimwurzeln.