AboDie meisten Schweine in der Schweiz gehören zur Rasse des Schweizer Edelschweins und haben stehende Ohren. (Bild BauZ)SchweineNicht nur rosarote Vielfalt: Schweizer Schweinerassen im ÜberblickMontag, 27. Juli 2020 Der Erfolg der Schweizer Schweinegenetik im Ausland fusst auf «vernünftiger Leistung, minimalen Ferkelverlusten, guter Gesundheit, gutem Gesäuge und gutem Fundament», wie Suisag-Geschäftsführer Matteo Aepli gegenüber dem landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) erklärt. Damit sei man hierzulande vielen Ländern einen Schritt voraus, die ohne Rücksicht auf Ferkelverluste auf extreme Leistung gezüchtet hätten. Die Bedürfnisse von Bio-Betrieben scheint das Angebot von Edelschwein, Landrasse, Duroc oder Pietrain aber nicht befrieden zu können – die Branche bastelt an einer eigenen Rasse.

Zurück zum Resteverwerter

Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) charakterisiert die noch unbenannte Rasse, die am Ende des Projekts «unser Hausschwein» stehen soll, folgendermassen:

  • Ein genügsamer Futterverwerter, der betriebseigene Komponente oder Nebenprodukte nutzen kann.
  • Robuste Gesundheit, die Impfungen unnötig macht.
  • Geeignet für die Haltung im Freien, d. h. mit gutem Fundament, Behaarung und pigmentierter Haut zum Schutz vor Kälte und Sonnenbrand.
  • Gute Fleischleistung.
  • Moderate Fruchtbarkeit (nicht mehr als 10 Ferkel pro Wurf).

Das ist im Grunde eine Rückkehr zu den Wurzeln, wie Bäuerin Karin Hüppi Fankhauser gegenüber der NZZ am Sonntag erklärt: Früher habe man den Schweinen als Resteverwerter Rüstabfälle, Schotte oder Kleie gegeben. Moderne Mastbetriebe müssten aber hochwertiges Futter wie Gerste, Weizen oder Erbsen verfüttern, was die Tiere zum Nahrungsmittelkonkurrenten für Menschen mache, so die Bio-Bäuerin.   

18 Betriebe machen mit

Der Schluchtalhof von Hüppi Fankhauser ist eine von 18 Betrieben, die sich gemäss NZZ am Sonntag am Projekt beteiligen. Die Züchtung erfolgt mit fünf Rassen: Schweizer Edelschwein, Schwäbisch-Hallisches Landschwein, Turopolje, Duroc und Buntes Distelschwein. Letzteres ist eine selbstgezüchtete Hausrasse von Silberdistel-Kost in Solothurn.

Das FiBL arbeitet nach eigenen Angaben mit einem Kreuzungsplan. Interessierte Produzenten, entscheiden selber darüber, mit welcher Rasse sie arbeiten möchten. Laut Projekt-Website werden noch immer Zucht- und Mastplätze gesucht.

Weitere Informationen finden Sie unter www.unserhausschwein.ch