Pflanzen beinhalten messbare Wirkstoffe. «Der Körper reagiert darauf, deshalb muss man bei gewissen Pflanzen aufpassen. «Besonders natürlich bei giftigen Pflanzen», erklärt Michelle Krügel.

Das Internet sei ein richtiger Dschungel, sagt sie. «Man findet dort sehr viel gute, aber auch schlechte Literatur zu Heilkräutern.» Sich dort Ideen zu holen, sei in Ordnung. Aber den Einstieg finde man am besten in einem Kurs, bei einer kräuterkundigen Person oder in einer Drogerie.

Verwechslungen von Pflanzen können fatal sein, weiss Krügel: «Wenn man zum Beispiel Enzian mit weissem Germer vertauscht oder Sturmhut verfüttert, wäre das fatal.»

Apps, wie zum Beispiel «Flora Helvetica», helfen beim Finden und Bestimmen der Pflanzen. «Apps wie diese und die Fülle an Literatur sind heutzutage eine grosse Hilfe», sagt Michelle Krügel.

«Nach einem Kurs versucht man sich am besten an einfachen Rezepturen mit ungefährlichen Pflanzen. Mit Ringelblumen etwa kann man nicht sehr viel falsch machen», empfiehlt Krügel.

Michelle Krügel rät davon ab, sich an jemanden zu wenden, der von der Spinne über die Kuh bis zum Zebra alles behandelt und ganz verschiedene Therapieformen anwendet. «Das kann nicht gut gehen», sagt sie.

Beim Tierheilpraktiker ist es wie beim Therapeuten: Beides sind keine geschützten Bezeichnungen, jeder kann sich so nennen.

 

Zur Person

Michelle Krügel ist Drogistin in der Drogerie Lüthi in Münsingen BE und hat sich zur Tierheilpraktikerin und Spagyrikerin weitergebildet. Sie coacht Landwirte mit Rindvieh, Pferde- und Hundehalter im Bereich Phytotherapie, Spagyrik und Homöopathie. Michelle Krügel gibt auch Kräuter-Kurse in der Drogerie und am Inforama.

Ihr Ehemann ist gelernter Landwirt. Sie haben drei Kinder.

«Ich bin eine Drogen-Händlerin», sagt Michelle Krügel mit einem Augenzwinkern. Die Droge steht für getrocknete, geschnittene Pflanzen oder deren Teile.