Das von einem WSL-Team entwickelten drohnengetragene Mikrowellen-Radiometer-Gerät liefert kostengünstig hochauflösende Daten über Ackerland, Gletscher, Waldbrände und Küsteninfrastrukturen, für die allesamt Wasser eine unmittelbare Rolle spielt. Mit sogenannten Radiometern können Spezialisten Wasser tief in Böden, Schnee und Eis aufspüren. Bereits seit 1995 entwickelt und verbessert die Forschungsgruppe für Mikrowellen-Fernerkundung an der WSL Radiometer. Im Jahr 2019 habe das Team dann eine kompaktere Version eines Radiometers entwickelt, heisst es in einer Mitteilung der WSL. Schliesslich sei es der Gruppe gelungen, das Gerät so weit zu miniaturisieren, dass es leicht und klein genug war, um von einer Drohne befördert zu werden.

Das von einer Drohne getragene Instrument sei eine kostengünstige Alternative zu satelliten- und bodengestützten Feuchtigkeitsmessungen und unterstütze unter anderem die intelligente Landwirtschaft, die Erkennung von Waldbränden oder die Gletscherüberwachung. So gehörten zu den möglichen Anwendungen für den Sensor auch die Optimierung von Bewässerung und Ertragsvorhersagen in der Landwirtschaft, die Überwachung der Gletscherhydrologie, die Kartierung und Risikobewertung von Waldbränden sowie die Identifizierung von Lecks in Deichen und Dämmen.

Das neuartige Wassererkennungsgerät wird nun von der neu gegründeten Firma TerraRad Tech AG weiterentwickelt und auch vertrieben. Die neue Firma sei das Ergebnis langjähriger L-Band-Mikrowellenforschung an der WSL. Das drohnengestützte Mikrowellen-Radiometer soll vor allem auf dem Agrartechnik-Markt Absatz finden. In trockenen Regionen wie Australien, dem Westen der USA und Israel wie auch bei der Bewässerung hochwertiger Feldfrüchte weltweit werde eine optimale Nutzung der Bewässerung und eine Steigerung des Flächenertrags immer erforderlicher, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren. TerraRad biete hier Möglichkeiten, die Satellitensensoren, drohnengestützten Infrarot- oder Kartierungssystemen für sichtbare Erdstrukturen bisher nicht zugänglich gewesen seien.