«Testen, testen, testen», hiess es vor nicht allzu langer Zeit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in der Schweiz. Nur wenn Ausbrüche einer Krankheit möglichst frühzeitig erkannt werden, sind weitere Ansteckungen zu verhindern – das gilt auch für Kartoffeln.

Die Schweiz ist (noch) frei

Speziell wichtig ist eine gute Überwachung bei Clavibacter sepedonicus (Cs) und Ralstonia solanacearum (Rs). Die beiden bakteriellen Erreger verursachen bei Kartoffeln die Ring- und die Braunfäule, die den Ertrag stark beeinträchtigen können.

Sowohl die Ring- als auch die Braunfäule zählen zu den Quarantänekrankheiten und werden mit strengen Massnahmen bekämpft, wie Agroscope in «Agrarforschung Schweiz» schreibt. Aktuell ist die Schweiz frei davon.

Die Diagnose dauert zu lange

Im Januar 2020 ist die Pflanzenschutzverordnung verschärft worden, um die Schweiz noch wirksamer vor eingeschleppten Schädlingen und Krankheiten zu schützen. In der Folge stieg die Nachfrage nach Test auf Ring- und Braunfäule an, heisst es weiter. Die bisherige Diagnostik über Immunfluoreszenzmikroskopie kam an ihre Grenzen, da sie relativ viel Zeit in Anspruch nimmt.

Genauso gut, aber schneller

Agroscope hat nun eine alternative Methode für die erste Untersuchung von Quarantänebakterien wie Cs und Rs eingeführt, die auf einem molekularen Verfahren basiert (Analyse des Erbguts). Sie sei gleich empfindlich wie die bisherige Diagnostik über Mikroskopie, könne aber eine grössere Anzahl Proben bearbeiten.

«Die neue Methode erlaubt es, den wachsenden Bedarf für den Nachweis aller bekannten oder neu auftretenden bakteriellen Organismen zu decken und so die Kartoffelbranche optimal zu unterstützen», versichert Agroscope.