Das neue Pflanzengesundheitsrecht tritt ab dem 1. Januar 2020 in Kraft. Angepasst wurde es aufgrund des bilateralen Agrarabkommens zwischen der Schweiz und der EU und um den freien Warenverkehr mit diesen Ländern zu gewährleisten. Es wird wird einige gravierende Änderungen zur Folge haben.

Die besonders gefährlichen Schadorganismen werden neu in Kategorien unterteilt. Dabei werden die bisher melde- und bekämpfungspflichtigen, für den Obstbau wichtigen Krankheiten, Feuerbrand und Sharka als «geregelte Nicht-Quarantäneorganismen» nicht mehr als besonders gefährlich eingestuft.

Diesen Rang laufen ihnen neue, noch problematischere Krankheiten und Schädlinge wie zum Beispiel Xylella fastidiosa oder der Asiatische Laubholzbockkäfer ab. Geregelte Nicht-Quarantäneorganismen sind nur in zugelassenen Jungpflanzen-Betrieben melde- und bekämpfungspflichtig.

Ab 2020 kein Mitfinanzierung mehr von Tilgungsmassnahmen

Dies bedeutet, dass neben der wegfallenden Meldepflicht, in den übrigen Gebieten, auch Zahlungen für die Tilgung wegfallen werden (Ausnahme Feuerbrand in Kanton Wallis). Die laufende Saison im Jahr 2019  ist also voraussichtlich die letzte, bei der die Tilgungsmassnahmen durch Bund und Kantone mitfinanziert werden.

Das Sharka-Virus macht Früchte ungeniessbar

Das Sharka-Virus befällt Zwetschen, Aprikosen, Nektarinen und Pfirsiche sowie den einheimischen Schwarzdorn. Meist wird es mit verseuchten Jungpflanzen aus dem Ausland eingeschleppt. Die Symptome der Krankheit sind manchmal recht diffus, also versteckt und je nach Sorte unterschiedlich ausgeprägt. Geflügelte Blattläuse verbreiten das Virus vor allem im September von Baum zu Baum.

Weniger Feuerbrand-Meldungen in der Schweiz

Der Feuerbrand, der im Kernobst grosse Schäden verursachte, ist etwas in den Hintergrund getreten. Trotz erfüllter Infektionsbedingungen während der Blütezeit der vergangenen Jahre, gingen die Befallsmeldungen in der Schweiz zurück. Meist sind es jedoch immer noch die eher anfälligen Sorten, die von den Produzenten angebaut werden, da sie vom Handel und den Konsumenten nachgefragt werden. Robuste oder resistente Sorten konnten sich trotz über 25 Jahren Feuerbrand in der Schweiz wenig etablieren.