Die Marke «Agricultura Regeneratio» des gleichnamigen Vereins soll die Regenerative Landwirtschaft aus der Nische holen. Im Gegensatz zu anderen Marken setzt sie gemäss Mitteilung des Vereins keine Standards voraus, sondern zeige das Engagement eines Betriebs für Boden, Klima und Biodiversität. Trotzdem ist dafür gesorgt, dass die Auslobung kein leeres Versprechen wird.

Klare Voraussetzung für die Markennutzung

Wer regenerativ produzierte Ware entsprechend kennzeichnen will, muss für die Markennutzung folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Erarbeitung eines Leitbilds mit Zielsetzung.
  • Erstellen einer Klimabilanz mit dem «Cool Farm Tool».
  • Humusbilanz berechnen mit humusbilanz.ch.
  • Anwendung eines Tierwohlindexes.

Weiter wird laut Mitteilung jeder Betrieb einmal pro Jahr von einer Fachperson besucht, die individuell bei der Umsetzung und Weiterentwicklung regenerativer Praktiken unterstütze. Ein besonderes Augenmerk liege auf der Reduktion der Klimabelastung.

Keine Nutzungsgebühren und «moderate Tarife»

Für Daniel Bärtschi gehören Tiere zur Regenerativen Landwirtschaft dazu – sie sollen aber möglichst ganzjährig draussen gehalten werden. (Bild BauZ)Regenerative Landwirtschaft«Die Schweiz könnte bei der Integration von Tieren in die Regenerative Landwirtschaft führend werden»Dienstag, 8. Juni 2021 Die Nutzung der Marke ist kostenlos, die Tarife für das jährliche Coaching und die Antragsprüfung seien moderat. Letztere ist ausserdem für die ersten 100 Betriebe gratis.

Alle Markennutzer werden stimmberechtigte Mitglieder bei «Agricultura Regeneratio» und zahlen entsprechend Mitgliederbeiträge.

Um die ganze Wertschöpfungskette für einen Umbau der Land-  und Ernährungswirtschaft hin zur Regenerativität erreichen zu können, steht der Verein auch Verarbeitern, Händlern, Dienstleistern und Konsument(innen) offen, die mit ihrer Mitgliedschaft die Regenerative Landwirtschaft fördern.

Frühestens ab 2022

Alle Betreibe, «die sich weiterentwickeln und so einen positiven Beitrag zu einer besseren Umwelt leisten wollen», können ab sofort die Markennutzung online beantragen. Der Vorstand des Vereins prüft die Anträge. Die Marke könne frühestens ab Januar 2022 genutzt werden, um regenerative Mehrleistungen am Markt besser in Wert zu setzen.