Im Rahmen der landwirtschaftlichen Betriebszählung wurde bekannt: Mehr als ein Drittel der Landwirtschaftsbetriebe setzt auf dem Hof digitale Technologien ein – das sind 18 082 von total 49 363 Betrieben in der Schweiz. Das Thema Digitalisierung wurde zum ersten Mal befragt, teilt das Bundesamt für Statistik mit. 

Zwei Prozent der Betriebe setzen Drohnen ein

Das Smartphone ist laut Mitteilung des Bundesamt für Statistik (BFS) für mehr als jede vierte betriebsleitende Person, genau genommen 28%, ein wichtiges Entscheidungsinstrument. Es wird zum Beispiel zur Krankheitserkennung, zur Steuerung und Kontrolle von Stallklima, zur Fütterung oder zur Bewässerung eingesetzt.

So wie es aussieht, sind digitale Technologien auf dem Feld noch weniger verbreitet als im Stall. Im Acker- oder Futterbau werden laut BFS neue Technologien bei vierzehn Prozent der Betriebe eingesetzt – wobei der Einsatz von Drohnen mit zwei Prozent noch am Anfang steht. Für die Unterstützung in der Tierhaltung nutzen zwanzig Prozent der Betriebe Hilfsmittel aus der digitalen Welt. Führend sind dabei Technologien, bei denen die Tiere vor der Fütterung identifiziert werden können. 

Etwa ein Drittel der befragten Landwirtinnen und Landwirte gaben an, dass sie in den nächsten ein bis drei Jahren in neue Technologien investieren wollen – zwölf Prozent davon sogar erstmalig. Somit könnte bis in 3 Jahren jeder zweite Betrieb damit arbeiten. Die Umfrage deckte ausserdem auf, dass etwas mehr als ein Drittel der Betriebe die hohen Kosten für die Digitalisierung als Hemmnis sehen.

Immer mehr Betriebe setzen auf Hofläden

62% der Betriebe haben sich diversiviziert. Im Jahr 2010 waren es noch 45%. Das zeigt sich vor allem in der Entwicklung der Hofläden, denn vor zehn Jahren hatten laut BFS zehn Prozent der Betriebe einen Hofladen, im vergangenen Jahr waren es 26%. Die Covid-19-Pandemie, in der die Hofläden boomten, habe dabei einen positiven Einfluss auf den Verkauf ab Hof gehabt, so das BFS.

Wie sieht es mit der Altersvorsorge aus? 

Die Umfrage zeigte auch einen Überblick über die Situation bei der Altersvorsorge von Ehegatten/Ehegattinnen oder Partner/Partnerinnen von Betriebsleitenden: Von allen Betrieben in der Schweiz arbeiten auf 62% der Betriebe der Ehegatte/Partner oder die Ehegattin/Partnerin mit. Dabei gibt es einen Unterschied, ob diese männlich oder weiblich sind: Es arbeiten neunzig Prozent der Ehegattinnen oder Partnerinnen, aber nur zehn Prozent der Ehegatten/Partnern auf dem Hof mit.  

Knapp 18 000 Personen arbeiten als Ehegattin bzw. Ehegatte oder Partner bzw. Partnerin ausschliesslich auf dem eigenen Betrieb mit – also ohne ausserbetriebliche Erwerbstätigkeit. Davon haben 11 700 Bäuerinnen (66%) ein eigenes AHV-Konto. Die übrigen 6200 Ehegattinnen/Partnerinnen (34%) sind über den Betriebsleiter oder die Betriebsleiterin bei der AHV versichert. 6000 Personen haben eine 2. Säule. Die 3. Säule haben 8000 Personen mit Altersvorsorge und 6000 Personen mit Risikoabsicherung. Unter den mitarbeitenden Ehepartnerinnen/Ehepartner mit ausschliesslicher Mitarbeit auf dem Hof geben 7900 an, dass sie eine private Verdienstausfallversicherung abgeschlossen haben.