Wäre es nach ursprünglichem Plan gegangen, wäre dem Kanton Schaffhausen bereits letztes Jahr die Rolle des Ehrengasts an der Olma zugekommen. Doch bekanntlich kam Corona dazwischen und die Messe wurde gestrichen. Dieses Jahr hat es nun geklappt: Es ist wieder Olma-Zeit in St. Gallen, und Schaffhausen hat sich seinen Auftritt als Gastkanton nicht nehmen lassen. Einzig der traditionelle Umzug wurde gestrichen, doch umso mehr konzentrierte sich der Tag des Gastkantons auf den Festakt, wo sich die Arena auf dem Messegelände bei schönstem Herbstwetter und angenehmen Temperaturen mit Zuschauerinnen und Zuschauern füllte.

Olma-Direktorin Christine Bolt erinnerte daran, dass Schaffhausen als einer von fünf Ostschweizer Kantonen bereits 1943 zur Trägerschaft der Olma gehörte und dieses Jahr bereits zum fünften Mal Ehrengast ist. «Diesmal sind die Umstände besonders und Schaffhausen hat sich dabei sehr flexibel gezeigt». Mit dem Motto «Bock auf Schaffhausen» sei nun ein kraftvoller und leidenschaftlicher Gastauftritt gelungen, was sich auch in der gleichnamigen Sonderausstellung zeige.

«Es ist nicht einfach, in dieser Zeit eine Olma durchzuführen. Aber schliesslich gibt sie uns Gefühl der Normalität zurück», stellte der Schaffhauser Regierungspräsident Walter Vogelsanger fest. Schaffhausen dürfe sich dabei als Gast von seiner besten Seite zeigen, als vielseitiger, innovativer und kreativer Kanton. Dies sei besonders in der Landwirtschaft, aber auch in der Wirtschaft der Fall. So würden beispielsweise viele Schaffhauser Landwirtschaftsbetrieb das Thema «Klimawandel» aufnehmen und hochwertige und nachhaltige Produkte herstellen. Biodiversität sei dabei nicht nur eine Etikette, sondern eine Chance, die Lebensqualität zu verbessern.

Marc Mächler, Regierungspräsident des Kantons St. Gallen, betonte in seinem Grusswort: «Zwischen Schaffhausen und St. Gallen besteht eine enge Zusammenarbeit.» Als verbindende Elemente nannte er den Rhein, auf dem einst der Handel zwischen beiden stattfand, wie auch den Wein, der in beiden Kantonen eine wichtige Rolle spielt. Dabei, so hielt Mächler fest, sei das Preis-Leistungs-Verhältnis in beiden Weinregionen beachtlich.

Am Festakt wirkten zudem verschiedene Künstlerinnen und Künstler aus dem Gastkanton mit. So etwa die Stadtmusik Harmonie und die Knabenmusik Schaffhausen. Zudem trat die «Schluuchmusig Schaffhuuse» auf, die 1987 zum 150 Jubiläum der städtischen Feuerwehr gegründet worden. Auf ihrem knallroten Opel Blitz mit Jahrgang 1940 musizierend, fuhr die Blasmusikformation durch die Arena. Eine jüngere Generation von Schaffhauserinnen und Schaffhausern vertrat die Zirkusschule «Et voilà» aus Neuhausen am Rheinfall. 24 Mädchen und Jungen führten dem Publikum ihr artistisches Können vor. Dieses kam schliesslich auch in den Genuss der Alphornklänge von Lisa Stoll, seit Jahren eine weitherum bekannte Sympathieträgerin des Kanton Schaffhausen.