Das abgeerntete Lavendelfeld beim Kloster Lazarus in Seedorf, Kanton Uri, erscheint grau-grün in der herbstlichen Nachmittagssonne. Daneben erntet Landfrauen-Küche-Teilnehmerin Erika Arnold-Fässler Salbeiblüten. «Im Sommer bin ich täglich hier, um zu ernten und ich finde es schön, zu sehen, wie alles blüht und wächst», sagt die 44-jährige Bäuerin.

Molkenpflege aus Lavendel & Co.

DossierWir sind für Sie dabei«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2021Montag, 8. November 2021 Der Kräutergarten ist ihr Lieblingsort und der Lavendel ihr Liebling im Garten. Im Sommer blühen dort drei verschiedene Sorten in den Farben blau, weiss und rosarot. Aus dem Lavendel entsteht unter anderem reines ätherisches Öl, dass sie in der Schweiz destillieren lässt. Auch Melisse, Malve und Ringelblume wachsen im Garten. Das spezielle am Klosterbetrieb ist der Kräuteranbau und die Herstellung von Molkenpflegeprodukten wie Salben, Lippenpflege, Badekugeln oder Gesichtspflege. Sie werden mit vielen anderen Produkten im grossen Hofladen verkauft.

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Erika Arnold-Fässler und ihr Mann führen den Pachtbetrieb des Klosters seit 2000 und wohnen mit ihren Kindern Robin (17), Aline (15) Flavia (13) und Valeria (9) im Wohnhaus in der Nähe des Landwirtschaftsbetriebs. Der Klosterhof ist ein Milchwirtschaftsbetrieb mit 50 Braunviehkühen, etwa 90 Legehennen und 6 Appenzeller Ziegen. Das Obst der Hochstämmer wird zu Most verarbeitet. Der Schwiegervater, der früher den Betrieb führte, hilft täglich auf dem Betrieb mit, zudem sind ein Mitarbeiter und zwei Lehrlinge angestellt.

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Steckbrief

Name: Erika Arnold-Fässler
Alter: 44
Beruflicher Werdegang: Kleiderverkäuferin, Pflegehelferkurs, Bäuerinnenschule und -prüfung, Kräuterfachfrau
LN: 27 Hektaren
Tierbestand: 50 Milchkühe

Für die Landfrauenküche hat sie ihr Mann angemeldet. Nach anfänglichem Zögern gefiel ihr die Idee, mitzumachen. «Ich besuche sehr gerne andere Höfe und treffe gerne andere Landfrauen», sagt sie. Das habe sie dazu motiviert, zuzusagen. Erika Arnold-Fässler steht täglich in der Küche und kocht für ihre Familie und die Angestellten. «Manchmal ist es schon stressig, wenn man in kurzer Zeit ein Menu herzaubern muss» findet sie. Deshalb habe sie sich für die Landfrauenküche überlegt, wie ein regionales und stressfreies Menu aussehen könnte. «Ich schaute, dass ich nicht alles à la minute kochen muss und suchte etwas, das auch mal ein bisschen im Backofen bleiben kann. Das Menu habe ich sicher drei oder vier Mal geübt. Das brauchte ich, um sicherer zu werden. Ich glaube meine Familie und die Angestellten waren froh, als die Dreharbeiten vorbei waren», sagt sie und lacht.

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Ziegenmilch für die Haut

[IMG 5] Erika Arnold-Fässer hat in Luzern die Ausbildung zur Kräuterfachfrau abgeschlossen und sich in einer Ausbildung in Freiburg im Breisgau auf Frauenheilkunde spezialisiert. Dieses Wissen gibt sie auch in Kursen weiter. Die Molkeprodukte auf ihrem Hof verarbeitet sie mit der Milch der Appenzeller Ziegen. «Ziegenmilch hat viele wertvolle Inhaltsstoffe für die Haut» weiss sie. Sie selbst ist auf einem Bauernbetrieb im Kanton Appenzell aufgewachsen  und spricht in einem breiten Appenzeller-Deutsch. Ursprünglich hat die engagierte Kräutergärtnerin eine Lehre als Kleiderverkäuferin gemacht und einige Saisons im Service gearbeitet. Anschliessend hat sie den Pflegehelferkurs der SRK besucht, um einige Jahre im Behindertenheim zu arbeiten. Als dann der Betrieb aktuell wurde, besuchte sie die Bäuerinnenschule und machte die Bäuerinnenprüfung.

Meringue als Spezialität

Alle Molkenpflegeprodukte aus den Kräutern und Salben werden im grossen Hofladen des Betriebs verkauft. Für die Verarbeitung und den Verkauf sind eine Vollzeit-Mitarbeiterin, eine Praktikantin und einige Aushilfen angestellt. Auf den Regalen reihen sich Spezialitäten an Spezialitäten. «Die Meringue war unser erstes Produkt und damit hat der Hofladen seine Anfänge genommen», sagt sie. Für Erika Arnold-Fässler ist es wichtig, alle Zutaten ohne Reste verwerten zu können. «Früher machten wir aus dem restlichen Eigelb von den Meringues Eierlikör und vor vier Jahren haben wir das Sortiment mit Teigwaren erweitert.» Wie steht sie als Pächterin eines Klosterbetriebs zur Religion? «Wir haben und hatten immer ein gutes Verhältnis zu den Klosterfrauen», sagt Erika Arnold-Fässler, die selbst katholisch aufgewachsen ist. Man könne gut mit ihnen über Gott und die Welt reden. [IMG 4]

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Fünf Fragen an Erika Arnold-Fässler

Mein Lieblingsessen als Kind: Fondue
Das esse ich nicht gerne: Meeresfrüchte
Meine Küchenwunderwaffe: Zyliss-Raffel für Rüebli
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: Backen (Brot oder Kuchen)
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Putzen

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