Das Projekt «nachhaltiger Rapsanbau» soll Landwirte motivieren, beim Rapsanbau auf Herbizide und Fungizide zu verzichten, Insektizide reduziert einzusetzen und gemäss Norm zu düngen.

Elf Praxisbetriebe im ganzen Schweizer Mittelland setzen dieses Anbausystem während drei Jahren um, in enger Begleitung durch die HAFL, das Forum Ackerbau und die Groupe Culture Romandie. Es wird erforscht, welche Unterstützung die Landwirte für die Umsetzung der Massnahmen brauchen und welche Hindernisse bei der Anwendung auftreten. Dieses Projekt wird vom BLW und der Ölsaatenbranche unterstützt.

Das Projekt «Rapsanbau ohne Pyrethroide» untersucht, wie Rapsschädlinge ohne Pyrethroide (wichtige Gruppe von Insektiziden) mit Hilfe von Untersaaten und Randstreifen mit Rübsen in Schach gehalten werden können. Pyrethroide sind in kleinsten Mengen für Wasserorganismen und Insekten gefährlich, das Risiko von Resistenzen steigt und die Mittel könnten in der EU – und damit auch in der Schweiz –verboten werden. Dieses Projekt wird vom BAFU unterstützt.

 

 

Kommentar von Stephan Scheuner, Direktor Swiss Granum

Für 2021 werden 106'000 t Schweizer Raps nachgefragt. Neben Swissness wird die Nachhaltigkeit beim Kaufentscheid wichtiger. In einer 2019 vom Verein Schweizer Rapsöl durchgeführten Studie bezeichneten 57 % der Konsumenten die nachhaltige Produktion als wichtig, 2015 waren es 46 %.

Die Ölsaatenbranche will die sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekte der Nachhaltigkeit im Schweizer Rapsanbau stärken. 2020 hat die Branche die Nachhaltigkeitsuntersuchung von Schweizer Rapsöl gegenüber importierten Speiseölen und das Projekt «nachhaltiger Rapsanbau» gestartet. Die Projekte werden vom BLW finanziell unterstützt und gehören zur Mehrwertstrategie der Ölsaatenbranche, die swiss granum erarbeitet.

Forschungsprojekte können mithelfen, die Risiken von Pflanzenschutz-Massnahmen weiter zu reduzieren und den agronomischen Herausforderungen (z. B. Reduktion Hilfsstoffeinsatz) zu begegnen. Damit kann den Erwartungen der Gesellschaft an eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion noch besser entsprochen werden.