Legehennen, die sich den täglichen Auslauf auf der Weide und der ungedeckten Auslauffläche gewohnt sind, kann der Verzicht auf die Weide- und Auslaufflächen «kribbelig» machen. Das erhöht das Risiko von Feder- und Zehenpicken. Im Winter erhöht sich das Risiko durch die tief stehende Sonne im Winter, die leichter in den Stall scheint, sowie eine helle, schneebedeckte Umgebung.

Umso wichtiger ist es, dass die Hennen in solchen Situationen im Stall und im Aussenklimabereich genügend Beschäftigungsmöglichkeiten vorfinden. Spätestens am Tag vor der ersten Einschränkung des Weidezutritts sind die Beschäftigungsmaterialien zu erneuern beziehungsweise aufzufüllen, oder es sind neue, zusätzliche Materialien anzubieten.

Geeignete Materialien sind Strohballen, Heuraufen, Sand in Holzkisten/-rahmen, Picksteine, Körner usw. Auch die Zugabe frischer Einstreu animiert die Hennen, sich vermehrt mit und in der Einstreu zu beschäftigen (Picken, Scharren, Staubbaden). Verkrustete Einstreubereiche sind regelmässig mit einem Rechen aufzulockern.

Sowohl eine lockere Einstreu wie auch Beschäftigungsmaterialien sind übrigens ein wichtiges Kriterium bei den Tierschutzkontrollen, die seit diesem Jahr beim Geflügel vermehrt durchgeführt werden (Schwerpunktprogramm 2021 bis 2023).

Achtung: Verkrustete Einstreuflächen werden nicht als begehbare Flächen angerechnet, was zu einer Überschreitung der maximalen Besatzdichte führen kann.