War es der Wolf oder der Luchs, oder etwa ein wildernder Hund, der ein Schaf gerissen hat? Und von wem stammen die Spuren am toten Kalb auf der Weide? War es gar eine Frühgeburt oder Totgeburt und taten sich nicht der Wolf, sondern der Fuchs oder Dachs oder gar Kolkraben am Kadaver gütlich?

Man ist sich oft nicht einig

Viele Bauern wüssten noch nicht, was genau zu tun sei, wenn sie ein totes Nutztier entdecken, und dieses auf die Rissspuren zu untersuchen sei, sagt Ralf Bucher vom Bauernverband Aargau (BVA). Selbst Jäger seien sich nicht immer einig, wie ein Rissbild zuzuordnen sei. Während das Berggebiet häufig mit Rissen, vor allem wegen des Wolfes, konfrontiert ist, sei das im Talgebiet und auch im Aargau noch eher selten.

Immer mehr Verdachtsmeldungen

Aufsehen erregte im März der Fall in Bonstetten, nahe der Aargauer Grenze, wo 25 Lämmer und Mutterschafe gerissen wurden. Inzwischen sei es immer wieder zu Verdachtsmeldungen wegen vermutlicher Wolfsrisse gekommen. Wie dann aber zu reagieren sei, sei nicht immer allen Beteiligten klar. Nun hat auf Anregung des BVA die Jagdverwaltung ein Merkblatt zum Vorgehen bei Grossraubtierereignissen.

Das Merkblatt: «Vorgehen beim Verdach auf  einen Nutztierriss durch den Wolf» finden Sie hier.