Geschlossene Restaurants und abgeblasene Veranstaltungen haben den Durst nach Wein versiegen lassen. Der Gesamtverbrauch von Schweizer und ausländischen Weinen lag gemäss Bundesamt für Landwirtschaft 15 Millionen Liter  tiefer, damit wurden 5,9 Prozent weniger der guten Tropfen konsumiert. Der Rückgang betraf sowohl Weiss- als auch Rotwein in vergleichbarem Mass.

7,1 Millionen Liter deklassiert

Um den Markt zu entlasten, wurden 2002 insgesamt 7,1 Millionen Liter AOC-Tafelwein zu Kochwein deklassiert. In der Schlussbilanz des Weinkonsums sei diese Menge aber noch enthalten, schreibt das BLW. Somit ergebe sich für das letzte Jahr ein leichter Anstieg des Konsums inländischer Weine (um 344'700 Liter, wobei der Anstieg mit 0,6 Prozent beim Rot- gegenüber 0,2 Prozent beim Weisswein höher ausfiel). 

Starker Rückgang bei Importwein

Was Weine aus dem Ausland betrifft, habe es einen deutlichen Rückgang gegeben: 15,4 Millionen Liter weniger importierter Rot- und Weisswein wurde in der Schweiz 2020 konsumiert. Zulegen konnte hingegen der Schaumwein, und zwar um 2,1 Prozent (insgesamt trank man in der Schweiz 20,5 Millionen Liter Schaumwein). Damit ist diese Weinsorte die einzige, bei der ein Konsumanstieg verzeichnet werden kann 

Mehr als eine Drittel Marktanteil

Trotz des starken Rückgangs des Weinkonsums ist für das Jahr 2020 ein Anstieg des Marktanteils von Schweizer Weinen zu erkennen. Der Marktanteil nahm nach Angaben des BLW um 2,5 Prozent zu und betrug 39,5 Prozent. Ohne die 7,1 Millionen Liter deklassierten Weins betrug der Marktanteil 37,7 Prozent. «Selbst in diesem Krisenjahr hat der Schweizer Weinsektor zum vierten Jahr in Folge Marktanteile gewonnen», heisst es in der Mitteilung. 

Die Corona-Krise beeinflusste das Einkaufsverhalten: So stiegen die Verläufe von Wein im Detailhandel gemäss dem Schweizerischen Observatoriums des Weinmarktes (OSMV) um 13,6 Prozent (Schweizer Wein) bzw. 11,2 Prozent (Importware).